Dienstag, 12. März 2002
metaphysica

Heute mal zwei Stellungnahmen zu Leben, Tod und dem ganzen Rest.

Marion Dönhoff hielt konservativ an ihren Werten fest, zugleich war sie liberal und tolerant. Aber sie hat immer gewusst: "Ob jemand Muslim, Christ oder Hindu ist - vielleicht auch Atheist - wichtig ist: da gibt es etwas Höheres. Der Mensch ist nicht die letzte Instanz." Marion Dönhoff hat festgehalten an ihrer Einsicht, dass wir uns moralisch nicht auf uns selbst verlassen dürfen, sondern dass Würde und Freiheit des Menschen der Bindung nach oben bedürfen.

Klar, genau so hat man bei der Zeit immer wieder Liberalismus verstanden haben wollen. Und Helmut Schmidt ist genau der richtige Deckel für den Dönhoff-Topf (habe noch nie verstanden, warum man Schreckschrauben wie diese toll finden soll, nur weil sie jetzt tot sind).

Ein Freigeist dagegen, der den in Klondingen (aus voller Überzeugung, übrigens, aber ob es das besser macht:) schrecklich vatikanhörigen FAZlern manch gelassenes Häretikum verordnet, ist der immerhin 97-jährige Biologe Ernst Mayr:

Es ist schwer, an einen Gott zu glauben, wie das etwa Christen tun. Es fällt schwer, Hokuspokus zu akzeptieren wie die Wunder, den Himmel, das Einpflanzen der Seele. Und dann, was für mich noch gravierender ist, das Leiden in der Welt. Ich habe Respekt vor Menschen, die sagen, die ganze Natur, das kann kein Zufall sein. Ich persönlich muß im Licht meines Wissens aber sagen, daß das Ganze wirklich ein Zufall war und ist, auch wenn mir das nicht angenehm ist.

Das Interview als ganzes ist erfrischend und bringt gute Argumente, warum der eine oder andere hysterische Anfall in Sachen Genetik reichlich übertrieben sein dürfte. Was ich bei diesen evolutionsbiologisch orientierten Leuten immer nicht kapiere, ist, warum sie, wie Mayr hier auch, zwar eine Grenze ziehen können zwischen Physik und Biologie, das Soziale dann aber ohne diese Grenze ins (zugegeben: als höchst komplex gedachte) Biologische eingemeinden wollen.

 
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last updated: 26.06.12, 16:35

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