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Dienstag, 19. März 2002
Gelesen: Primo Levi: Das periodische System
knoerer
15:28h
Das periodische System ist eine große Autobiografie in kleinen Kapiteln. Die Überschriften, 21 verschiedene chemische Elemente, sind nicht bloßer Schnickschnack, sondern tatsächlich steht in jedem einzelnen Kapitel das Element wenigstens auch im Mittelpunkt, als widerständiges, als geheimnisvolles, als Metapher, aber, da Levi sehr viel aus seinem Alltag als Chemiker erzählt, meist sehr konkret. Das Leben lagert sich, wenn man so will, nur an. Levi war, als italienischer Jude, in Auschwitz - das schildert er in seinem berühmtesten Buch 'Ist das ein Mensch', die Zeit kommt in Das periodische System jedoch eher am Rande vor (was nicht heißt, dass er den Faschismus nicht thematisierte; er liegt ja als Schatten über der ganzen Jugend). Die Autobiografie zeigt das erzählende Subjekt, in einer Art schelmischem Bildungsroman, als mal klugen, mal naiven Helden, am schönsten ist das Buch dann, wenn Tote durchs Erzähltalent Levis wiederauferstehen: seine Vorfahren im ersten (Argon), sein Jugendfreund Sandro im Eisen-Kapitel. Bei allem Ernst ist das, wenn man so paradox sagen darf, ein beinahe leichtes Buch, die Tragik äußert sich nicht im Pathos, sondern zwischen den Zeilen. Ein paar der Nachkriegskapitel sind vielleicht ein bisschen allzu harmlos-anekdotisch, sehr stark und ganz erstaunlich fair der Bericht über eine späte (schriftliche) Wiederbegegnung mit einem der Nazis von Auschwitz.
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