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Samstag, 13. April 2002
heidegger
knoerer
10:43h
Das ist alles erfreulich durchschaubar und philosophisch, wenn man mich fragt, alles andere als satisfaktionsfähig. A B E R: Diese Sprache!!! Natürlich, das wissen wir ja alle, ist Heidegger oft unfreiwillig komisch, das raunt und bedeutungshubert, dass es nicht zum Aushalten ist. Hier aber bekommt das recht rasch eine eigene Qualität, nähert sich oft einer Art konkreter Sprachpoesie. Ich habe an Thomas Bernhard gedacht oder Jelinek oder Franzobel (warum eigentlich alles Österreicher?), wenn da so ein pseudo-bedeutungsvoller Nonsens steht wie: "Der Wille ist so ein Vorstellen, das allem, was geht und steht und kommt, im Grunde nachstellt, um es in seinem Stand herabzusetzen und schließlich zu zersetzen." oder: "gezogen in das Sichentziehende, auf dem Zug in dieses und somit zeigend in den Entzug, ist der Mensch allererst Mensch." oder: "Wie steht es mit "der" Zeit? Es steht so mit ihr, daß sie geht. Und sie geht, indem sie vergeht. Das Gehen der Zeit ist freilich ein Kommen, aber ein Kommen, das geht, indem es vergeht. Das Kommende der Zeit kommt nie, um zu bleiben, sondern um zu gehen." Das ist doch richtig klasse. Übrigens ist es auch so, dass ein Zug drin ist in diesem Text, der die Lektüre richtig spannend macht, so eine Art Sprachroman, eine Logik, die sich ganz aus dem "Spielen" mit den Worten heraus entwickelt. Alles, was Heidegger meint, wäre, umformuliert, banal oder gräßlich selbstgefällig oder immer wieder auch Nonsens, aber so wie es da steht, als Sprache, die sich in sich selbst wickelt und mit sich selbst spricht und in kleinen semantischen Ab- und Ausweichmanövern sich hierhin und dorthin bewegt, also ich kann mir nicht helfen: das hat dann oft beträchtliche literarische Qualitäten.
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