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Montag, 7. März 2005
witzfiguren
knoerer
18:46h
wilhelmraspe referiert eine Glosse des Jürgen Kaube in der FAZ wie folgt: zum teil würden die artikel falsch wiedergegeben, zum teil bringe man auch falsche sachinformationen. die idee einer englischsprachigen ausgabe sei ein witz, deren subventionierung im grunde ein skandal, der macher des perlentaucher eine witzfigur, die von u.a. sz und faz eine art "zwangskollektivierung" ihrer inhalte verlange. schon während des lesens: was von all dem wohl in der feuilletonrundschau des perlentaucher stehen wird? ach so, nichts. beziehungsweise ein manipulierter, verlogener brei. ob kaube das gemeint hat? Der manipulierte, verlogene Brei geht so: In der Leitglosse gratuliert Jürgen Kaube dem Perlentaucher nochmals zur Förderung der Bundeskulturstiftung für seinen englischsprachigen Dienst signandsight.com, bezweifelt aber, dass die Inhalte deutscher Feuilletons zur internationalen Verbreitung taugen. [Disclaimer: Ich spreche jetzt ausschließlich in meinem Namen, als mittelbar Beteiligter zwar, als mittelbar auch der Schludrigkeit Beschuldigter, aber überhaupt nicht im Namen der Perlentaucher-Redaktion oder -Mitarbeiter.] Wie reagiert man auf durch nichts belegte, in die Form der Glosse gekleidete persönliche Anwürfe? Schon gar, wenn sie von einem Blatt bzw. von einem Feuilleton kommen, dessen Vertreter noch vor kurzem, als ihnen nämlich mal kurz heiß wurde unterm hoch bezahlten und bequem gebetteten Arsch, mit hübschen Ideen hausieren gingen, die auf nichts anderes hinausliefen als auf einen staatlicherseits subventionierten Denkmalschutz für anspruchsvollen Kulturjournalismus (vulgo: FAZ-Feuilleton). Und jetzt, wo es einem Kleinstunternehmer mit einer guten Idee gelungen ist, öffentliche Gelder einzuwerben, da ist das plötzlich geradezu schon moralisch verwerflich. Die Forderung, Inhalte im Netz freizuschalten, die Behauptung, dass es einfach nur dumm sei, es nicht zu tun, lässt Kaube in einer Weise blindwütig werden, die zwar pathologisch scheint, aber Methode hat. Jedenfalls gerät sie in genau den falschen Hals, mit dem man bei der Lütgert-Geschichte schon höchst unangenehme Bekanntschaft gemacht hat (textz.com, Adorno/Reemtsma). Da hat Kaube, auch in einer Leitglosse, noch viel fieser zugeschlagen, von oben herab, auf einen, der sich noch viel weniger wehren konnte. Das lässt nur einen Schluss zu: Wer an Copyright-Besitzstände und herrschende Definitionsmachtverhältnisse auch nur rührt, dem wird per Leitglosse die Rübe abgeschlagen. Da steckt der schiere Vernichtungswille dahinter, der umso widerlicher ist, als auch ich Kaube neben Dath für den klügsten Kopf dieses Feuilletons halte. Und natürlich ist die "falsche" Wiedergabe der Unverschämtheiten eine bewusst gewählte Form der Reaktion. Man könnte auch nach den Sekundanten rufen - und ich wäre auf Thierrys Seite sofort dabei.
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last updated: 26.06.12, 16:35 furl
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