Samstag, 14. Mai 2005
desperado

Im Zug - immer sehe ich Filme jetzt im Zug - hintereinander "El Mariachi" und "Desperado" von Robert Rodriguez. Letzterer ist so richtig schlecht. Wenn auch auf hohem Niveau. Wie eine CD, die man einlegt, um die Anlage zu testen, damit die zeigt, was sie kann. Rodriguez will hier ganz doll zeigen, was er kann und für wenig Geld und im Kommentartrack - immer höre ich mir jetzt diese Kommentartracks an - macht er gar kein Geheimnis daraus, dass er beweisen wollte, für wie wenig Geld er einen Film machen kann, der teuer aussieht. Ja, er sieht teuer aus und hat nur sieben Millionen gekostet. Besonders stolz ist er auf die Blutpistole, besser und billiger als alle Sprengkapseln. Leider musste das meiste Blut hinterher wieder rausgeschnitten werden. Schlecht ist der Film, auf hohem Niveau, weil er so erzählt ist, dass man in jeder Sekunde merkt, Rodriguez hätte genauso gut auch etwas anderes erzählen können. Oder gar nichts. Vielleicht will er ein andermal ja auch nur beweisen, dass er 12 Bälle gleichzeitig in der Luft halten kann. "Desperado" ist so schlecht, weil er bar jeden Geheimnisses ist. Und stolz darauf. Alles, was er zu zeigen hat, zeigt er und Schluss. Er ist das Gegenteil von prätentiös. Präsentiös, vielleicht könnte man das sagen. Versessen aufs Präsentieren von Dingen, die er kann ohne zu wissen, warum man sie können sollte. Wie ein kleiner Junge erklärt Rodriguez auf dem Kommentartrack - immer höre ich jetzt diese Kommentartracks -, dass er im Schnitt 55 Einstellungen am Tag schafft, wo andere doch nur 12 oder so schaffen. Er vergisst aber zu erklären, wozu diese 55 Einstellungen nun gut sind. Nein, stimmt nicht, er erklärt das sogar: Sieht teurer aus, sagt er. Im Ernst jetzt. Der meint das so.

 
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last updated: 26.06.12, 16:35

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