Montag, 27. Februar 2006
east austin/primaries
knoerer
14:51h
Austin zerfällt in zwei Teile. Austin und East Austin. Austin ist West Austin und der Süden. Das liegt daran, dass in East Austin die Hispanics und die Schwarzen leben. Der eine Teil ist vom anderen durch den I-35, den autobahnartig mitten durch die Stadt rauschenden Interstate getrennt. Als Fußgänger und Radfahrer kann man ihn nur an wenigen Stellen queren. (Aber die Fußgänger- und an dieser Stelle auch die Radfahrerperspektive sind, um das mindeste zu sagen, ungewöhnlich.) Vor elf Jahren hat man mir noch gesagt, ich solle besser nicht nach East Austin gehen. Heute sieht man dort aber Schilder, auf denen steht "Stop gentrifying East Austin". Dennoch ist der Unterschied noch gewaltig. Im Westen dominieren Weiße, sei es Cowboys oder studentische Slacker, das Stadtbild. Im Osten sieht man sie kaum. Frappierend ist es, im riesigen Fiesta-Supermarkt einzukaufen, der direkt am I-35 liegt, nur auf der Ostseite. Er hat 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche geöffnet. Vor dem Eingang kleine Läden, Buden eher, mit bunter, billiger Kleidung. Drinnen ist die Umgangssprache Spanisch, alle Schilder sind zweisprachig. Es kaufen schätzungsweise 80 Prozent Hispanics dort ein, 10 Prozent Schwarze, 10 Prozent Weiße. Im "Central Market", keinen Kilometer von hier entfernt, sieht man fast ausschließlich Weiße. Dort ist alles exquisit, erlesen und ökologisch, hier locken eher Frische und Fülle und Menge. Es gibt ein ganzes Regal mit bunten Votivkerzen mit Maria und Jesus drauf:
Am Eingang haben sich vier sehr alte Damen postiert, das Schild "Vote aqui" weist darauf hin, dass man hier für Early Primaries seine Stimme abgkeben kann. Dieses Jahr ist großes Wahljahr, derzeit findet die Wahl der jeweiligen Partei-Kandidaten statt. Auch der Gouverneur wird gewählt, es ist sogar in Deutschland berichtet worden, dass der nonkonforme jüdische Country-Musiker und Krimi-Autor Kinky Friedman als unabhängiger Kandidat antreten will. Er braucht erst einmal 45.000 Unterschriften, um überhaupt in den Wahlgang zu kommen. Er ist voller Zuversicht und liegt in den Umfragen derzeit bei ca. 10 Prozent. Zu dem Zeitpunkt lag der Ringer Jesse Ventura bei seiner Kandidatur schlechter, sagt sein Wahlkampfmanager. Er war auch der Wahlkampfmanager von Jesse Ventura. Dazu aber demnächst bestimmt noch mehr.
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last updated: 26.06.12, 16:35 furl
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