In einem Antiquariat in Brooklyn C.S. Lewis' Studie "The Discarded Image. An Introduction to Medieval and Renaissance Literature" für kein Geld gefunden und gleich verschlungen. Das ist wirklich wahr. C.S. Lewis' wissenschaftliche Arbeiten verschlinge ich immer. Für "The Allegory of Love" und "Studies in Words" lege ich auch meine Hand ins Feuer. Lewis ist der lesbarste, aber auch lesenswerteste Gelehrte zur mittelalterlichen Literatur, aber auch weiter bis mindestens Milton. Man darf sich da keinesfalls durch Vorbehalte, die man gegen seine Erbauungsschriften hat, oder gegen seine Fantasy-Literatur oder seine - im allgemeinen aber geschätzte - Science Fiction (das kenne ich alles kaum), abhalten lassen. Natürlich ist manches methodisch etwas veraltet, manche These so nicht mehr haltbar, aber das kann diesen Büchern kaum etwas anhaben. Ich kenne kaum literaturwissenschaftliche Literatur, die alles in allem so wenig ihren Reiz verloren hat über die Jahrzehnte. Man muss im übrigen auch gar kein Experte in den Dingen sein, die Lewis verhandelt, er richtet sich an den gebildeten Leser, aber keineswegs nur an den Kenner.