Donnerstag, 4. Januar 2007
seuche
knoerer
13:47h
Das Internet, aka "Die Seuche Internet" (vgl. hier; und vgl. da auch den lustigen Kommentar von Sascha Lobo; überhaupt ist Niggemeier einer der wirklich lesenswerten Mainstream-Blogger in Deutschland und vielleicht doch ein gutes Zeichen dafür, dass Mainstream-Blogging sich hier dann auch mal durchsetzt; womit ich gar nicht sagen will, dass ich das unbedingt brauche und dass ich das idiosynkratische Privatbloggen nicht viel interessanter finde; aber andererseits bleibt der Mainstream halt doch ein Referenzpunkt, wenigstens für den Mainstream, und es kann nicht schaden, wenn da auch mal lesenswerte Leute was zu sagen und schreiben bekommen), das Internet also macht Sachen möglich wie die, dass Matt Zoller-Seitz, ein Ex-New-York-Press-Autor, der innerhalb eines Jahres eines der tollsten Filmblogs erfunden und dann zum Kollektivprojekt umgebaut hat, jetzt frank und frei Fragen zu seinem neuen Vertrag mit der New York Times beantwortet und damit mit einer Selbstverständlichkeit, die vor ein paar Jahren noch ganz undenkbar gewesen wäre, eifersüchtig gehütete Mauern, die um Old-Media-Trutzburgen gezogen zu werden pflegen, um so etwas wie Arkanräume behaupten zu können, vollkommen ignoriert. Und da mehr oder minder alles auf der Welt nur existiert, weil und wenn die Leute dran glauben, existiert das, woran die Leute nicht mehr glauben, auch nicht mehr. Arkanraumkonstruktionen herkömmlicher Art zum Beispiel. Es kann einem dann zum Beispiel auch auffallen, dass natürlich das, was Matt Zoller-Seitz - den ich als Kritiker jetzt gar nicht so besonders großartig finde - im Blog "The House Next Door" schreibt, aus vielen Gründen viel interessanter und idiosynkratischer ist als alles, was die New York Times je drucken würde. "Tightness", kommentiert Nathan Lee - der Vorgänger auf der NYT-Times-Stelle, jetzt Filmchef der "Village Voice" - "tightness" sei das, was er bei der NYT gelernt habe. Da ist bestimmt was Wahres dran. Und es macht auch klar, dass Internet-Texte und Zeitungs-Texte sich nicht entlang der üblicherweise von eingebildeten Journalismusexperten behaupteten Grenzen von "knackig, zugespitzt" (Netz) und "konzentrierter, ausführlicher" (Zeitung) unterscheiden. Jedenfalls nicht logischerweise. Tendenziell macht es gerade umgekehrt Sinn, weil das Netz - sei es im eigenen oder kollektiven Blog - entschieden weniger Restriktionen kennt. Außer natürlich, man glaubt an den Blödsinn, der so verbreitet wird.
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last updated: 26.06.12, 16:35 furl
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