Jetzt mal ehrlich. Dass Schmidt weg ist, kümmert mich weit weniger als das ständige Sich-Entziehen des Herrn vom Wörterberg, der dann, so jedenfalls der begründete Verdacht, sich als Lederjacke reinkarnierte, nur um nun wieder verschwunden zu sein. Schmidt kommt einem gut vor, weil er so halbgute Ideen in ungewohntem Kontext vorführt. Das kann einen soziologisch interessieren oder man kann sich feuilletonistisch am Mut delektieren, den man da hineinprojiziert, weil man soviel auch gerade noch hat. Dabei ist's nur Verlogenheit in einer Gestalt, die sich selbst noch ins Gesicht sehen kann, weil sie sich auf hohem Niveau verkennen darf. Wie man sich selbst ins Gesicht sieht, um zu sagen, was da ist, das erfährt man anderswo. Darin spiegelt sich Gegenwart und da vergeht einem wohl der Spaß. Detlef Kuhlbrodt übrigens hat eine großartige Art, seine Texte zu beenden, wie jetzt hier zu Schorsch Kameruns Inszenierung im Prater: "Am Ende kommt endlich auch Schorsch Kamerun auf die Bühne. Im Stadionchor geht's dann gegen 'die Wichser'. Ich wichse gerne und im Grunde genommen war's ein super Abend mit Sandra."