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Sonntag, 14. März 2004
knoerer
14:30h
In Williamsburg habe ich eines der herumliegenden Umsonstblaetter mitgenommen, The Brooklyn Rail. Monatsmagazin, die vertraute Village-Voice-Mischung aus Politik, Kunst, Lokalem. Das Lokale ist hier brooklyniger, die Politik noch ein bisschen linker (und mindestens so Bush-feindlich; der Mann wird hier ohnehin gehasst, dass es eine Freude ist), der Kunstteil umfangreicher. Ein Interview mit den Kabakovs, mit dem Tanz-Choreografen Stephen Petronio, Kritiken zum neuen Stueck von Richard Foreman (sehen wir heute Abend) und zu Werken von Brooklyner Kuenstlern auf der Whitney Biennale. Und das Schoene: The Brooklyn Rail gibt's auch im Netz. Um elf Uhr morgens im Inforadio-Livestream die letzten Minuten der Bundesliga-Uebertragung gehoert. Manni Breukmann in Brooklyn. Vorm Fenster faehrt der F-Train vorbei. Am Nachmittag die Fahrt nach Washington Heights. Die Cloisters zuerst, das malerische, Stein fuer Stein aus Europa eingeflogene Kloster mit Frankenstein-Appeal, da Rockefeller fuer die verschiedenen Teile Versatzstuecke recht unterschiedlicher Klosterbauten hat zusammensetzen lassen. Darin ein Museum fuer mittelalterliche Kunst, weltberuehmt. Davor und darum herum ein sehr schoener Park, atemberaubender Blick auf den Hudson River, das alles im aeussersten Norden Manhattans, da wo es vom Bronx River zusammengeschnuert wird. Die gegenueberliegende Seite von New Jersey hat Rockefeller gleich dazugekauft, damit der Blick nicht verbaut wird. Jedenfalls hat mir das mal jemand erzaehlt. Dreissig Strassen weiter suedlich, 162., habe ich gewohnt, vor drei Jahren, drei Monate lang. Im Schatten der riesigen Columbia-Universitaetsklinik, beim Schritt vor die Tuer rechts der Blick auch auf den Hudson. Die erste Sprache ist hier spanisch, die Aufschriften zeigen es und man hoert es auch. Der Broadway voller kleiner Laeden, in denen man mit Englisch zurechtkommt, mehr auch nicht. Vor zehn Jahren noch, hat man mir berichtet, war es eine wueste Drogengegend, weil die Leute aus New Jersey hier anlanden, wenn sie ueber die George-Washington-Bridge kommen (die einzige Bruecke, die Manhattan mit New Jersey verbindet, sonst gibt es nur Tunnels). So war ein Markt entstanden, den Giuliani mit Null Toleranz zerstoert hat. Jetzt ist das friedlich, lebendig, alles andere als reich. Vorne am Broadway der Audubon Ballroom, wo Malcolm X ermordet worden ist. Da war meine Bank. Ein paar Schritte nach Osten, jenseits des Bronx River sieht man das Yankee Stadium liegen. Eindrucksvoll, eine andere Welt.
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last updated: 26.06.12, 16:35 furl
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