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Montag, 29. März 2004
movies
knoerer
16:08h
Kurz notiert: Slasher (John Landis). Dokumentation über einen Gebrauchtwagen-Slasher, den Mann, der gerufen wird, wenn die Wagen raus müssen. Er bringt seinen DJ mit, zieht einen Anzug an, lockt die Käufer mit Ballons und gut (nicht zu gut) aussehenden Frauen und dem Versprechen, einen Wagen für 88 Dollar zu verkaufen, drei Tage lang Showtime. Landis fokussiert ganz auf den Slasher selbst, einen Hyperkinetiker und Dauertrinker, armes Schwein und Schwein zugleich, ohne Skrupel, selten zu Hause, Anflüge von Selbstmitleid, ein falsches Leben im falschen, aber es könnte noch schlimmer sein. Die Kundschaft lower middle class, eine junge Frau, die sich riesig freut, als sie eines der Autos gewinnt, sie kommt noch nach Hause, dann tut sich nichts mehr, der Freund sieht sich den Wagen an, schaut skeptisch. Landis packt kräftig an, schneidet, wie er mag, rhtythmisiert mit viel Musik, nichts für Puristen. Sehenswert. Verdammt beschissenes Leben. Fog of War (Errol Morris). Doku über Robert McNamara, Verteidigungsminister unter Kennedy und Johnson, der mit seinem späten Nachfolger Rumsfeld jedenfalls die gelegentlich recht beeindruckende Arroganz gemeinsam hat (er ist allerdings um einiges brillanter) und dass die Linke ihn von ganzem Herzen gehasst hat. Mitte der Neunziger hat sich das Bild etwas gewandelt, McNamara hat öffentlich verkündet (muss man wohl sagen, das Wort eingeräumt träfe es nicht), dass der Vietnam-Krieg, mit dem man ihn assoziiert, ein Fehler war. Er ist keineswegs zerknirscht, ein Analytiker, der ohne Zynismus mit der Fehlbarkeit des Menschen rechnet. Eine amerikanische Karriere, vom jüngsten Assistant Professor in Harvard zum ersten Vorstandschef bei Ford, der nicht aus der Familie stammte, dann mit vierzig von Kennedy zum Minister berufen. Jetzt ein beeindruckender Greis, dem man nur mit gemischten Gefühlen begegnen kann. Anders dem Filmemacher Morris, der mit seiner Visualisierungswut und seiner Volkshochschuldidaktik rasch nervt. Sehenswert ist das ausschließlich seines hoch spannenden Gegenstands wegen. Spartan (David Mamet). Politische Allegorie. Hochrangiger Politiker gibt seine Tochter für tot aus, nachdem sie von einem Mädchenhändlerring verschleppt worden ist, weil das Punkte bei den Wählern bringt. Ein großartiger Val Kilmer als Geheimagent ohne Skrupel lässt sich von einem Kollegen überzeugen, dass die Sache stinkt und hat bald die halbe Welt und William H. Macy gegen sich. Eine vertrackte Geschichte, wie stets bei Mamet, die faszinierenden Momente überwiegen. Dialoge meist grandios, nur gelegentlich durchgescheuert zur Manier, dann fühlt man sich an Herbert Reinecker erinnert (Reinecker auf Speed, versteht sich).
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last updated: 26.06.12, 16:35 furl
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