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Mittwoch, 31. März 2004
kalligraphie
knoerer
02:11h
Auf Seite einhundertacht wird von einem chinesischen Kalligraphen berichtet, der den Auftrag hatte, ein langes Gedicht über die Fehlbarkeit der Kalligraphie ins Reine zu übertragen. [...] Wenn er sein ganzes Können ins Spiel brachte, wäre der Kontrast zwischen dem Inhalt und dem Erscheinungsbild des Gedichtes für jedermann unübersehbar gewesen. Damit hätte er den Frevel begangen und die Kunst der Kalligraphie über die der Poesie triumphieren lassen. Wenn er sich aber für eine zittrige Linienführung entschied und absichtlich Fehler einbaute, lief er Gefahr, von seinem Amt als Palastschreiber enthoben zu werden. Den Pinsel in der Hand auf das weiße Blatt Papier starrend, grübelte und grübelte der Kalligraph, bis er die Antwort fand. Er zeichnete die schönsten Ideogramme, die er jemals gemalt hatte, doch bevor er das komplexe Symbol, hinter dem sich das Wort "Kalligraphie" verbarg, vollendet hatte, ließ er die Schrift zunehmend verblassen, als wären dem Schreiber während der Lektüre des Gedichtes Zweifel gekommen, bis er sich schließlich überzeugt von dem Poeten vor ihm verneigte. So hat dieser Kalligraph die Gunst des Kaisers gewonnen. Pablo De Santis: Voltaires Kalligraph
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