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Dienstag, 3. Februar 2004
archiv der langeweile (II)
knoerer
10:53h
"Haben wir uns denn", fragte er, "das Konzentrationslager nicht als Hölle vorzustellen?", und ich sagte, während ich mit dem Absatz ein paar Kreise in den Staub zeichnete, jeder könne es sich vorstellen, wie er wolle, ich meinerseits könne mir jedenfalls nur das Konzentrationslager vorstellen, denn das kenne ich bis zu einem gewissen Grad, die Hölle aber nicht. "Aber wenn nun doch?", drängte er, und nach ein paar weiteren Kreisen sagte ich: "Dann würde ich sie mir als einen Ort vorstellen, wo man sich nicht langweilen kann", wohingegen man das, so fügte ich hinzu, im Konzentrationslager könne, sogar in Auschwitz - unter bestimmten Voraussetzungen, versteht sich." Imre Kertész, Roman eines Schicksallosen, S. 272 ... Link Dienstag, 27. Januar 2004
kinder-taz
knoerer
11:59h
Warum gelang es einem linksintellektuellen Milieu, eine alternative Tageszeitung zu installieren, warum aber nicht einem rechtsintellektuellen? Die [kein link] Junge Freiheit [/kein link] macht auf taz. Die wiederum hat alle Hände voll zu tun, sich zu verwahren. ... Link
subkulturen I
knoerer
09:11h
Die Liebe des Fans ist bedingungslos. Nichts schmerzt wie die Missachtung, die andere dem Geliebten bezeigen. Jeder Fan versteht "Rudi", wenn er schreibt: "Die Leistung der Band wurde in keinster Weise honoriert." Der Ort: Ansbach, "tam-tam" (eine Bar, die von den Ansbachern, zu denen ich mal gehörte, einfach "tam" genannt wird), es war Unruhe im Raum, Gwerch, die Band störte. Die Band hieß "Dusty Brothers" und spielte Country-Musik. Dabei war ohnehin schon Pech im Spiel, denn "kurz vor dem Gig verletzte sich ihr Keyboarder am Brustbein und musste kurzfristig ersetzt werden". Doch dann ging es gut, die Musik war schön, für Rudi jedenfalls. Den Leuten, die in die Bar gekommen waren, nicht der "Dusty Brothers" wegen, war es zu laut. Nachzulesen ist das in der Zeitschrift "Wheel - Country Mail aus Franken". Sie ist erhältlich in den Bahnhofsbuchhandlungen von Nürnberg, Eisenach, Erfurt, Gera und Weimar (nicht aber Ansbach) und in verschiedenen einschlägigen Läden vorwiegend des fränkischen Raums. Die meisten von ihnen inserieren in dem Blatt, das monatlich erscheint, im Einzelheft 1 Euro 70 kostet und im Jahresabo 23 Euro 80. Es finden sich darin Nachrufe auf amerikanische Country-Star ("Weitere Stars verließen die Bühne": Don Gibson und Teddy Wilburn), Country-Termine in Franken und drumrum, Trauer über das Aus der Sendung "MusiCity" des MDR, die sich der Country-Musik verschrieben hatte, ein Bericht über einen Besuch in Nashville/Tennessee, der womöglich - das wird nicht ganz klar - nur ungelenk von einer "Story im America Journal vor einigen Monaten" abgeschrieben ist. Wir erfahren, dass in Nashville jährlich eine Milliarde Dollar umgesetzt wird. Der deutsche Fan ist mit seiner Liebe zur Country-Musik fast allein. Oder wäre es, gäbe es nicht "Wheel", das ihn informiert über Emmylou Harris' Auftritt in München - und zwar im Detail: "Obwohl nur wenige 'Umbaumaßnahmen' erforderlich waren, dauerte die Pause über zwanzig Minuten. Um ca. 21.07 Uhr ging es dann weiter." Nichts am Gegenstand der Liebe ist unbedeutend. Die Liebe des Fans ist rein und desto verzweifelter, je kleiner die Zahl derer, die da lieben. Im hinteren Teil des Hefts findet sich Rosi's Linedance Kurs in der Sweetheart-Aufstellung: "Step, Touch, Shuffle Back, Back, Touch, Shuffle Back: 1 Schritt nach vorn mit rechts 2 Linken Fuß neben rechtem auftippen 3 & 4 Cha Cha zurück nach etwas schräg links (l-r-l) 5 Schritt zurück nach etwas schräg rechts hinten 6 Linken Fuß neben rechtem auftippen 7 & 8 Cha Cha zurück nach etwas schräg links (l-r-l)." Das ist nur der Beginn. In den US Country Charts führt der Titel "Shock'nY'all" von Toby Keith. In der 27. Woche findet sich Alan Jackson und Jimmy Buffets "It's Five O'Clock Somewhere", eine einstige Nummer eins, nunmehr auf Platz 20. Wir erfahren, dass am 21. Februar in Erfurt zum 12. Mal die Country Music Awards Gala der German American Country Music Federation (GACMF) stattfindet. Nominiert ist auch "Gabriel singt Cash" von Gunter Gabriel, der neulich beim kleinen Italiener hier am Mehringdamm reinplatzte, nichts weiter wollte, als sich vorführen, zehn Minuten lang. Er sang nicht, dann ging er wieder. ... Link
zug, augenwinkel
knoerer
08:32h
Ich glaube: ich habe gestern einen Fuchs gesehen. ... Link Samstag, 24. Januar 2004
transsubstantiation
knoerer
13:31h
Definition: Schmutz, der von dem Gegenstand, dem er anhaftet, nicht mehr zu entfernen ist, ist nicht länger als Schmutz zu betrachten. Solcher Schmutz wird Bestandteil des Gegenstands, dem er anhaftet. Genauer: Er haftet nunmehr nicht mehr an, sondern ist eine dauerhafte Eigenschaft des Gegenstandes. ... Link
sätze
knoerer
11:22h
Noch von den Sätzen, die man nehmen möchte und behalten für immer, gibt es zu viele. ... Link
zurück
knoerer
11:08h
Um zurück zu kommen auf die Seite auf der man zurück geklickt hat muss man zurück klicken. ... Link ... Nächste Seite
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nasal Ein Leserbrief in der
morgigen FAZ: Zum Artikel "Hans Imhoff - Meister über die...
by knoerer (17.02.09, 19:11)
live forever The loving God
who lavished such gifts on this faithful artist now takes...
by knoerer (05.02.09, 07:39)
gottesprogramm "und der Zauber seiner
eleganten Sprache, die noch die vulgärsten Einzelheiten leiblicher Existenz mit...
by knoerer (28.01.09, 11:57)
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