Dienstag, 9. Dezember 2003
Derrick

Ludwig Harig und Michael Krüger als Derrick-Fans.

Über viele Jahre kamen wir in unseren Briefen immer wieder auf Derricks Menschenkenntnis und die daraus resultierende subtile Behandlung seelischer Konflikte zu sprechen.[via Perlentaucher]

Mit den Gedanken und Gefühlen, die man in seinem Leben nicht gehabt haben muss, um so empfinden zu können, ließe sich genau jene Literatur machen, die wir deshalb nicht haben, weil man sich mit Äußerungen wie diesen nicht zutiefst lächerlich macht im deutschen Kulturbetriebsrat.

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Lesen!

Lese gerade, dass es 18 von 20 der von Elke "Ausrufezeichen" Heidenreich empfohlenen Titel in die Spiegel-Bestsellerliste geschafft haben. Wüsste gerne, wer die zwei Loser sind.

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Who the fuck ist Harald Schmidt?

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Samstag, 6. Dezember 2003
Frieda Grafe Adoration Schrein

Theweleit setzt sich deutlicher denn je von Adornos Frankfurter Schule ab und unterstreicht seine kritische Berufung auf den französischen Strukturalismus. Geradezu hymnisch feiert er die feministische Filmkritikerin Frieda Grafe, die die zentrale Funktion der Farbe in Filmen wie denen des großen Hollywood-Vorbilds Rainer Werner Faßbinders, Douglas Sirk, wohl als erste erkannte. [Jungle World]

Feministisch? Na, wenn einem zu Grafe nichts anderes einfällt.

Aber hier Original-Theweleit:

Beckett war ein Gott, Charlie Parker und Hitchcock Barbaren – was für eingebildete Irre. Chaplin bekam mal ein paar gnädige Worte. Größere Teile des deutschen Intellektuellen-Wesens dümpeln im Grunde noch heute oder heute wieder in diesen Bahnen.

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Abschied von den Nachkriegsteilnehmern

Wie man einen sturzbiederen Text über etwas so Spannendes wie Wörterbücher schreiben kann, macht Hans Magnus Enzensberger in der heutigen NZZ vor (eigentlich will ich das gar nicht verlinken). Es wäre wohl auch nicht der Rede wert, hätte ich nicht neulich für ein Seminar recht lange nach einem Enzensberger-Gedicht gesucht, das mir rundum gefällt. Ich habe keines gefunden. Das changiert vom Überdeutlichen ins Selbstgefälligen, vom Banalen ins Kabarettistische, aber den rechten Ton trifft er nie. Genauso ging es mir mit Rühmkorf. Ich hatte das alles in sehr viel besserer Erinnerung. Bleibt vielleicht nur Hacks, dachte ich, aber glücklich wurde ich damit dann auch nicht.

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Freitag, 5. Dezember 2003
Grandrieux

The reason I film as I do is because if the scene isn’t unmade, destroyed, attained or ruined during shooting, I experience such depression, boredom and disgust – it’s incredibly physical – that I just can’t go on filming. For me, the moment when it becomes possible to shoot is the moment I am no longer a slave to order, to some necessity to execute the scene. The totality of the body, an entire affective framework, must be engaged.[Rouge]

Philippe Grandrieux: Was M. erzählte, was in diesem Interview zu lesen ist, oder hier: all das weckt den dringenden Wunsch, diese Filme zu sehen. Aber wie? Aber wo?

[via New Filmkritik]

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Donnerstag, 4. Dezember 2003
Aus dem letzten Interview mit Peter Hacks

Es ist nicht mein Problem zu überleben. Wenn ich jetzt in Ihrem Alter wäre, wüßte ich überhaupt nicht, was ich mit mir anfangen sollte, da ich tatsächlich außer Texte schreiben konstitutionell nichts anderes kann. Eine Entscheidung dafür wäre die Entscheidung, erstens ganz energisch zu darben und zweitens über Themen zu schreiben, die nicht lohnen, geschrieben zu werden.

[...]

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts gehört einfach Thomas Mann und Brecht. Thomas Mann gehört die Prosa und Brecht das Drama und die Lyrik.

Was ich Ihnen als Vermutung anbiete, ist, daß die zweite Hälfte Arno Schmidt und mir gehört. Arno Schmidt für Prosa, mir für Dramatik und die Lyrik. Das sage ich mit dem Vorbehalt eines Menschen, der wirklich weiß, daß dies eine Art von Urteilen ist, die eigentlich nicht fällbar sind. Aber ich kann ja nicht so tun, als hätte ich kein Urteil.

[...]

Zu den ökonomischen Gründen kommt jetzt natürlich der Grund der politischen Ausweglosigkeit hinzu.

Und das zusammen erklärt, was ja sonst eine menschliche Seele nicht aushalten würde, daß Leute solche Dinge reden können im Fernsehen, wie wir sie jetzt seit Wochen reden hören, und nicht sofort an den Haken beim Schlächter gehängt werden.

[junge welt]

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