Donnerstag, 16. November 2006
dizzy izzies

Beim Aufwachen gedacht, wie altmodisch es doch ist, heutzutage noch Träume zu haben. Dann aufgewacht.

Kein Traum: Vor ein paar Tagen war ich, ohne es zu merken, Zeuge eines Raubüberfalls. Wir saßen im ersten Stock bei Dizzy Izzies und tranken Yuengling-Bier aus Pitchern und unten drohten zwei Männer mit Waffen bei fünf die Leute zu erschießen, wenn die Bedienung bis dahin nicht die Kasse herausrückte. Die Bedienung rückte die Kasse heraus und die Männer mit Waffen zählten nicht bis fünf und schossen nicht und zogen ab mit der Kasse und wir haben oben nichts mitgekriegt bis die Bedienung nach oben kam und sagte, wir müssten jetzt gehen, weil ein Überfall stattgefunden habe. Er zitterte und schwitzte dabei und wir vergaßen, Geld liegen zu lassen für die Yuengling-Pitcher und gingen ins Lokal um die Ecke, wo die Frau hinter dem Tresen einen Anruf bekam, von der anderen Bedienung im Dizzy Izzies, die früher im Lokal um die Ecke gearbeitet hat, und die Frau hinter dem Tresen im Lokal um die Ecke erzählte uns dann im Detail die Sache mit dem Überfall im Dizzy Izzies, dessen Zeugen wir geworden waren, ohne es zu merken.

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Dienstag, 14. November 2006
christine falls

Das kann ja wohl nicht wahr sein. Ausgerechnet John Banville - den ich, wie Sie bestimmt wissen, ganz außerordentlich schätze - schreibt einen Kriminalroman, also ein Buch in einem Genre, dem ich, wie Sie bestimmt wissen, außerordentlich verbunden bin. Unter - sogleich gelüftetem - Pseudonym. How weird is that?

Übrigens habe ich den neuen Stephen King "Lisey's Story" (bzw. zu deutsch: "Love") nach sechzig Seiten halb zu Tode genervt weggelegt. Dath hat's gepriesen. Mir unverständlich: Halbstarke Möchtegernliteratur. (Allerdings ist der tote Autor als Wiedergänger noch gar nicht erschienen. Vielleicht sollte ich mich wenigstens so weit weiterzwingen.)

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wölfe, harfen, bärte

Ziemlich viel von diesem "New Weird"- bzw. "Freak Folk"- bzw. whatever-Zeug ist ja sehr nach meinem Geschmack. (Aber ich mochte auch immer die "Incredible String Band". Sehr.) Josephine Fosters wirklich bizarrer Umgang mit dem deutschen Kunstlied des 19. Jahrhunderts ("A Wolf in Sheep's Clothing") hat viele Reize, nicht zuletzt den, die deutsche Sprache gesungen beinahe völlig unverständlich dastehen zu lassen. Es ist - wie ganz früher bei englischen Songs - dass einzelne Phrasen im Kopf hängen bleiben, obwohl oder weil man nichts versteht. Und an Joanna Newsoms "Ys" hat nun Van Dyke Parks mit rumgeschraubt, der Altmeister und Hohepriester des virtuosen Mangels an Geschmackssicherheit. Vielleicht ist das tatsächlich das Tollste an dieser Bewegung: eigentlich total verboten, was die da anstellen. Und wie die aussehen. Und was die denken. (Wer übrigens bisher noch keinen Grund fand, emusic-Abonnent zu werden: Aufgrund der Song/Dauer-Ratio kriegt man "Ys" für schätzungsweise ein, zwei Euros da, je nach Abo.)

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Montag, 6. November 2006
icelanders

There’s a lot else to speculate on here, but let’s not neglect one conclusion. Icelanders really, really like movies.

David Bordwell über Weltkinobesuchsstatistiken.

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Sonntag, 5. November 2006
zeichensetzung

Da Sie sich alle so sehr für die Adalbert-Stifter-Sekundärliteratur interessieren, weise ich gerne auf Jürgen Stenzels großartige Dissertation "Zeichensetzung. Stiluntersuchungen an deutscher Prosadichtung" (1966) hin, in der ein Kapitel dem "Nachsommer" gewidmet ist. In anderen Teilen geht es um anderes. (Wie Stifter jetzt geschrieben hätte. Wir sprachen dann über allgemeine Gegenstände.) Sehr schön sind die Titel vieler der kurzen Unterkapitel, deren ich, da Sie schon danach fragen, die schönsten einmal hier hinsetze:

Deutlichkeit und Gravität - Satzzeichen im Kampf gegen die Syntax - Schöne Satzgestalt - Porträtskizze des Gedankenstrichs - Rasende Umständlichkeit - Gesungene Satzzeichen - Die Einzäunung der anderen Möglichkeit - Die sittliche Bedeutung der Satzzeichen - Die Wichtigkeit des Einzelnen - Versetztes Schauspielertum - Rhythmisches Gegengewicht - Defiziente Modi als Signaturen des Massenhaften

P.S.: Darf ich auch darauf hinweisen, dass diese Dissertation völlig hinreichende 134 Seiten umfasst? Wenn nur mehr Texte auf dieser Welt so genau wüssten, was ein angemessener Umfang ist.

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Samstag, 4. November 2006
artikel nihilartikel

Mutmaßlich unvollständige Liste der Dinge, die es so jedenfalls nicht gibt. [Artikel Nihilartikel Wikipedia]:

Allens Gesetz Anghelucci Apopudobalia Bach, P. D. Q. Baldini, Guglielmo Banal-fundamentale-Disjunktoren Battista Binomi, Alessandro Etcetera-Prinzip Experiment Extelopädie (in 44 Magnetbänden) Feinhals Freud Hingerl, Alois (Engel Aloisius) Jägermeier, Otto KKK-Regel Kompressor Kurschatten Lexikokratie Mittelstreß Murphys Gesetz Pilz Jakob Pilzbarth Rhetograph Steinlaus Tomate Ugolinus de Maltero Verschlafen VOGUÉ, Jean Pierre de Ottilie Voß Zecken, Ixodida/Gemeine Steuer-Z. Zentralie Zweite Würzburger Schule

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große fragen

Menschenbild, Persönlichkeitsformung, Weltanschauung, Beantwortung der großen Fragen nach Herkunft und Zukunft - wer, wenn nicht die Geisteswissenschaften, soll das leisten?[q]

Na, schönen Dank, Krause. Innere Führung der Republik, oder was? Wegtreten. Naja, eh schon weggetreten. Ich denke da mehr so an zerlegen, zerlegen, zerlegen als Leistung, die wir im Angebot hätten. Analyse wäre das feinere Wort. Aber vielleicht habe ich auch zuviel Dexter gesehen.

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