Montag, 19. September 2005
heiterkeit

Gestern, Punkt achtzehn Uhr, ergriff eine große Heiterkeit Besitz von mir.

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wassermelonen

Wieder was gelernt, und zwar beim höchst lesenswerten Michael Sicinski (schon gefurlt, aber noch einmal ganz dringlich empfohlen), über Wassermelonen, in seiner Kritik zu Tsai Ming-liangs "The Wayward Cloud", der auf der diesjährigen Berlinale manchen sehr verstörte (mich zum Beispiel), indem er - allerdings nicht nur - mit Wassermelonen Dinge anstellte, die man sich lieber nicht angesehen hätte: But Cloud owes just as much to avant-gardist Robert Nelson and his 1965 classic Oh Dem Watermelons, in which he and the San Francisco Mime Troupe perform a visual compendium of increasingly fucked-up things you can do with the big green gourd.

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expertentum / bb

Wenn Experten berichten: Indien-Korrespondent Martin Kämpchen in der FAZ von heute über neue Bollywood-Trends. Die Blockbuster floppen, schreibt er, und zitiert als Beispiel "Mangal Pandey" mit Amir Khan. Keineswegs aber war das ein "Mißerfolg", die ersten Tage hat er neue Rekorde eingespielt und insgesamt führt ihn Planet Bollywood als "Above Average". Kleinere Filme dagegen seien erfolgreich, zitiert wird "Sarkar" - in der Tat ein Hit. Nur in der Beschreibung nicht so recht wiederzuerkennen, jedenfalls nicht als Film "über die Qualen alter Menschen in Indien". "Sarkar" ist ein recht getreues Remake des "Paten"- und auch wenn Amitabh Bachchan die Hauptrolle spielt, trifft die Zusammenfassung die Sache nicht ganz. Weiteres Beispiel Kämpchens für einen Erfolg: "Iqbal". Schreibt Planet Bollywood: "'Iqbal' is a below average fare in India."

Zeit für ein FAZ-Blog, oder was?

Edit: Noch mehr Expertentum. Aus einem Artikel über die allzu schnelle Informationsumwälzung bei "Spiegel Online": "So beschwerten sich in letzter Zeit gelegentlich Internetnutzer in Webblogs über Versäumnisse nicht nur in Orthographie, sondern auch in sorgfältiger Recherche." (meine Hervorhebung)

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Samstag, 17. September 2005
herk harvey

Herk Harvey hat nur einen Spielfilm gedreht, das Horror-Meisterwerk "Carnival of Souls" (ich verweise mal hierhin). Es hat ihn ein bisschen geärgert, dass man ihn immer nur darauf ansprach - er war nämlich äußerst produktiv, freilich in einem Bereich, für den die Filmgeschichte nicht viel übrig hat: dem Werbe- und Industriefilm (obwohl es seit ein paar Jahren, wenn ich mich richtig erinnere, eine Professur für Industriefilm gibt, die Vinzenz Hediger innehat). Gerade erst habe ich entdeckt, dass es eine beträchtliche Zahl dieser Filme, die Harvey für die offenbar auf diesem Gebiet führende, und im Führen auch mal ins geradezu Avantgardistische lappende Firma Centron gedreht hat, im Internet Archive zu finden sind. Auch "Carnival of Souls" findet sich dort, ist also, warum auch immer, in der Public Domain. (Manchmal gelangen die erstaunlichsten Filme in die public domain, das liegt dann meistens daran, dass irgendeine Schlafmütze bei den Rechteinhabern vergessen hat, diese Rechte zu verlängern.) Von der Internet Archive-Seite habe ich noch folgenden Kommentar zu Centron von einem von Harveys Mitarbeitern:

I worked for Centron films between 1974 and 1985. In that time, we cranked out about 50-60 films a year. I wrote music, created sound-effects, did a little editing. Our client list included General Motors, US Navy, Deere & Co., Tenaco, and of course, the client for this film, Caterpillar Tractor. As industrial producers go, Centron was the renegade artist in the field. We shot on film, produced entirely in-house and tried our best with the subject at hand. Centron was the most honored producer of such films in the 1970's and even garnered one Academy Award nomination. [q]

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10:01

10:01:

The narrative action of 10:01 occurs in the space of approximately ten minutes, inside a movie theater at the Mall of America in Bloomington, Minnesota. The "chapters" are mostly short paragraph-long sketches, brief cross-sections of the interior narration of each moviegoer. [q]

Hier die Hypertext-Version, mit Kinosaal.

Hier habe ich den Hinweis gefunden.

Qualifizierte Meinung habe ich noch keine.

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fünfzig gänge

Kleiner Junge zu kleinem Jungen, auf der Straße, um die Ecke: "Es gibt überhaupt keine mit fünfzig Gängen." Und nochmal, obwohl keine Antwort kommt: "Das gibt es nicht."

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Mittwoch, 14. September 2005
corine

Höhepunkt des gestrigen Fernsehabends: Erwin Huber, über Literatur sprechend. Vorher aber noch den lieben Sponsoren dankend. Pflichtapplaus im Publikum. Walter Kempowski, der einmal einen Preis für die atemberaubende Humorlosigkeit sich selbst gegenüber gewinnen sollte, sitzt in der ersten Reihe. Er kriegt den Preis. Der trägt den lächerlichen Namen "Corine". Meine Großeltern haben einmal ein Auto gewonnen, bei einem Preisausschreiben. Gerold Tandler (ah, erinnert sich noch jemand an den) hat das Auto überreicht. Es hieß nicht Corine, es war ein Audi 80, bei dem später der Motor kaputt ging und die Reparatur war sehr teuer.

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