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Donnerstag, 28. Juli 2005
french
knoerer
10:19h
One guy, in an Algerian bodega on Steinway Street in Queens said, "Ah, you must be French, yes?" Gary Sullivan über das Leben neben und mit fremden Kulturen. Ein großartiger, auch wichtiger Text über Interkulturalität und Kapitalismus. (Das schreibe ich jetzt nur für Google so, natürlich.) ... Link
realistisch-symbolischer Hund
knoerer
09:28h
Neben dem Vermeer im Herzog-Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig hängt ein Bild, auch holländisch, das, wie so viele seiner Zeit, einen großen, hohen Kircheninnenraum zeigt, in dem sich, eher winzig, ein paar Menschen verlieren. Rechts unten, eher im Vordergrund, ist ein Hund zu sehen, der sein Bein hebt und an eine der Säulen pinkelt. Kein Zweifel möglich, man sieht sogar den hellgelben Strahl, der sich von der dunkelockerfarbenen Säule abhebt. Ein realistisches Detail? Oder symbolisch zu nehmen? Eine Profanierung? Gibt es das öfter, habe ich es bisher in diesem Gemälden, die mich mit ihrer ausgestellten Leere, ihrer Faszination durch die Form von Raum eher langweilen (aber S. liebt sie), immer nur übersehen? Ist der Hund vielleicht das Symbol für die Langweiligkeit dieser Kirchenräume, die zu malen dem Künstler auch zu blöd wurde? Oder ein realistischer Hund als Realismus-Symbol? Der Vermeer, eher in einem Nebenraum platziert, ist natürlich großartig. ... Link Dienstag, 26. Juli 2005
musterkoffer
knoerer
16:33h
Auch nicht gewusst bisher. Karl Bruckmaier hat eine eigene Website, Le Musterkoffer. War so eine Art Held meiner späten Jugend, vor allem mit BR Zündfunk und Pop-Alphabet. Heute mag ich nicht mehr so sehr, was er schreibt, in der SZ vor allem. Aber toll, dass seine Beiträge zum Pop-Alphabet (irgendwo müssen die Bände doch noch herumstehen...) wohl sogar vollzählig auf der Website zu finden sind. ... Link
ans herz gelegt
knoerer
16:22h
wir möchten euch www.zoomo.de ans Herz legen. Jedenfalls ein lesenswertes. ... Link Montag, 25. Juli 2005
toute l'histoire du cinéma
knoerer
13:18h
Kühe in Halbtrauer ist wirklich groß. Das denke ich mir immer und jetzt schreibe ich es mal wieder. En fait je me trompais, "Les 4 fantastisques" était un des films les plus extraordinaires de l'année, un des plus intelligent, ( cette façon d'avancer par abstraction, d'une façon presque spectrale), pas très loin de "Capitaine Sky", d'une certaine façon c'était moins bien, mais ce n'était pas certain, c'était différent. A la fin du film je m'étais dit, "c'est aussi beau qu'un lieu commun, c'est toute l'histoire du cinéma, c'est le cinéma des drives-in et des petites culottes, des chewing-gum et des canettes de bières, des premiers préservatifs, c'est un saut dans le temps, c'est un retour vers l'innocence, et des premières branlettes", je m'étais aussi dit, "le cinéma c'est beau quand c'est rien aussi", ( quoique le Cédric Kahn était laid et rien), je m'étais dit, "c'est un rien Langien", certains n'y voient pas de mise en scène, alors que c'est Lang qui la dirige, ( évidemment c'est pas lui puisqu'il est mort), ensite j'ai pensé, "guili guili guili", je saurai pas vous dire pourquoi, je veux dire, le film c'était ça, vraiment innocent, presque idiot, je veux dire, presque associal à force de pas être adulte, presque Gombrowiczien, ( là j'exagère), très loin du sérieux TimBurtonnien, je me disais, le film c'est presque une grimace, enfin c'est de ce niveau, je veux dire, il fallait le juger à cette haune, c'est-à-dire, le juger pour ce qu'il est, un poème un peu regressif, un moment une séquence était aussi belle que le Stan Brakkhage d'hier, ... Link Freitag, 22. Juli 2005
selbstkritik
knoerer
12:59h
Und dann will Harald Schmidt auch noch sein bester Selbstkritiker sein. (Das ist jetzt banal, aber in seiner Banalität einfach zutreffend: Die ganze Welt, jede Person in ihr, ist ihm nichts anderes als ein Spiegel, in dem er immer nur sich selbst sieht. Und in sich selbst erkennt er die Welt. Er setzt in diesem Spiegelblick erkennend das Ich, das er ist, und das Nicht-Ich, das er nur daran erkennt, dass es nicht ist, was Ich ist. Es wäre natürlich falsch zu glauben, dass die Welt, die sich mit diesem Nicht-Ich dann identifizieren muss, nichts dabei lernte, über sich. Im Gegenteil.) Ja, aber bei Gaus war ich sehr schlecht, weil ich so ehrgeizig war. Ich war wahnsinnig erpicht darauf, von ihm interviewt zu werden, und wollte sozusagen für die Ewigkeit dokumentieren, wie intelligent ich bin. Insofern ist das ein sehr bezeichnendes Gespräch, weil es zeigt, dass ich mehr, als ich dachte, ein Streber bin, der sich um die Anerkennung von Autoritäten, die er für klug hält, bemüht. [q] ... Link
middlesex
knoerer
12:23h
Ich bin nicht glücklich geworden mit Middlesex. Nicht obwohl, sondern weil Eugenides, man könnte sagen: alles richtig macht. Dass er weiß, wie der Rückspiegel eines bestimmten Automodells der 30er Jahre ausgesehen hat, das nehme ich ihm ab. Dass Mühen der aufs Feinste austarierten Komposition in dieses umfangreiche Buch geflossen sind, das sieht man ihm an. Die Pointen sitzen, das Wissen ist stupend, das Handwerk über allen Zweifel erhaben. Und doch war ich nie begeistert, nicht ein bisschen. Ich glaube deshalb, weil so gar keine Anstrengung darauf verwendet wurde, mich zu überfordern. Mich ästhetisch zu überraschen. Wie bei John Irving gibt es natürlich überraschende Wendungen, zuhauf, verblüffende Begebenheiten, nicht zu knapp. Die aber sind geradezu unbeweglich aufgehoben in einer überwältigenden Atmosphäre der Erzählbarkeit, die noch da, wo sie ihre Grenzen ausstellt, im Moment der Ausstellung und Ausstellbarkeit solcher Grenzen diese noch mithineinnimmt in den Strom des Erzählens, genauer eben: den Strom der Erzählbarkeit. Middlesex ist wie ein Diamant, der funkelt, aber nicht schneidet. Das Erzählen ist von einem Publikum her entworfen, rechnet nicht mit der Unentwerfbarkeit einer idiosynkratischen Leserin. Der Autor weiß, scheint es, was der Leser, die Leserin erwartet, dass von ihm oder ihr erwartet wird. An Erwartungen. Mit der Erfüllung dieser Erwartungserwartungen ist der pseudohomerische - in ironisch scheinender, im Ernst aber ganz unironischer Manier olympische - Erzähler reichlich beschäftigt. (Der alte Selbstbetrug der schlechten amerikanischen Postmoderne.) Die Gegenwart, nur zum Beispiel, ist dabei Füllsel, absolut notwendig im großen Plan, überflüssig an sich. Die Geschichte ist lesbar wie ein offenes Buch. Jeder Gedanke und jede Lesart stehen dem Text auf die Stirn geschrieben. Middlesex ist nicht mehr, nicht weniger als intelligente Unterhaltungsliteratur. Das Anspruchsniveau ist mittelhoch und das Buch ist immerhin voll und ganz drauf. Zugleich merkt man doch, dass Eugenides mehr will als mit seinem Konzept erreichbar ist. Gerade diese Diskrepanz spürt man als Ungenügen auf jeder Seite. Middlesex ist die Sorte Literatur, die allzu ambitionierten europäischen Romanen als typisch amerikanisches Meisterwerk immer vorgehalten wird. Alles drin, Geschichte, spektakulärer Hermaphroditen-Plot und Emigrantenschicksal. Man muss ja Langeweile nicht als solche verteidigen, aber andererseits kann auf in die Irre gehenden Kunstanspruch meisterliches Kunsthandwerk nimmer die Antwort sein. ... Link ... Nächste Seite
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