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Donnerstag, 5. August 2004
und las nicht weiter
knoerer
13:55h
Verschiedene Arten, Bücher nicht zu Ende zu lesen (was ich überhaupt erst mal lernen musste): An die Wand werfen. Weglegen mit dem Vorsatz, weiter zu lesen, bald. Dann vergessen, weil keine rechte Lust mehr kam. Unbedingt zu Ende lesen wollen, aber etwas kommt dazwischen. Die tragischen Fälle. Selten fange ich dann später noch mal von vorne an. Die Recherche, o Gott, die Recherche.... ... Link
neue filmblogs
knoerer
12:41h
Sehr schön: Kinopel [via filmfilter]. ... Link Dienstag, 3. August 2004
rügen nord
knoerer
11:59h
Mit dem Fahrrad von Bobbin über Neddesitz zurück nach Nipmerow. In Neddesitz die Therme mit der blauen Rutsche und das Steigenberger Resort Hotel. Dann den Knüppeldamm rein, am Rand eine Sandspur, danke, das geht so, kann man fahren mit dem Rad. Ein böser Anstieg bald darauf. Dann kleine Hügel, Wellen, zweimal runter, zweimal rauf. Bäume, die Felder knistern, als säße jemand drin und knabberte an den Ähren, in der Sonne, einmal schlängelt sich - näher an Nipmerow - eine Schlange über den Weg. An der Kante der zweiten Welle dann stehenbleiben, weil sich ein Blick auftut. Nicht sehr fern, tief blau unter dem blauen Himmel, die Ostsee mit weißen Segeln und kurz vorm Horizont die Fähre aus Trelleborg. Links Kap Arkona. Vor uns ein Feld mit Mohnblumen, ganz rot. Zwischen dem Rot des Feldes und dem Blau des Meeres noch eine Reihe von Bäumen. Grün vor Blau hinter Rot. Weiterfahren. ... Link
kleine polemik zur mittagsstunde
knoerer
11:46h
LEVY: Unsere Filme erzählen, was der Mensch in seinem gesellschaftlichen Umfeld erlebt. Wir zeichnen ambivalente Figuren, Leute, die man nicht gleich in den ersten Minuten begreift. Wir sind leidenschaftliche Menschenbeschreiber. Aber X-Filme überhöhen die Wirklichkeit eher, drehen ab ins Großstadt-Märchenhafte wie bei „Lola rennt“. ARNDT: Das ist für mich Kino. TYKWER: Die Stilisierung etwa bei Schanelec ist größer. Dazu habe ich eine gewisse Distanz. BECKER: Unser Bemühen um die Kommunikation mit dem großen Publikum ist stärker. Dass „Good Bye, Lenin!“ sich dem Publikum zuneigt, hat nichts mit Altersmilde zu tun, sondern mit dem Stoff. Dessen Potenz wollte ich nicht durch Strenge oder Lustfeindlichkeit verspielen. ARNDT: Wir wollen nicht unbedingt bigger than life oder gefälliger sein. Aber im Kampf zwischen Regisseur und Film gewinnt bei uns eher der Film, und sei es gegen die Intentionen des Künstlers. Gespräch im Tagesspiegel mit den X-Filmern. Ich sehe da nur Missverständnisse; vor allem Selbstmissverständnisse. So reden Leute, die ein Kino der Qualität schaffen, das im besten Falle intelligent und nett anzusehen ist. So reden Leute, die sich ein bisschen Wahnsinn erträumen und deren Fantasie vom Wahnsinn darin besteht, mal nicht 100 LKWs umparken zu müssen. So reden Leute, die von ihrer Verschmocktheit so verblendet sind, dass sie noch nicht einmal anders als verschmockt vom Wahnsinn träumen können. So reden Leute, die nicht leidenschaftliche Menschenbeschreiber sind, sondern in Klischees vom Widerstand gegen das Klischee Gefangene. Leute, die sich Figuren erfinden, an denen die Idee von Ambivalenz klebt wie das Etikett an der gehobenen Konfektion. Leute, deren Idee vom künstlerischen Eigensinn immer schon durch eine Vorstellung vom Geschmack des Publikums geknickt ist und durchgescheuert. Die Fantasien der X-Filmer sind durch Kunst nicht mehr bespielbar. An Tykwers Distanz zu Schanelec ist sehr genau abmessbar der Unterschied ums Ganze zwischen dem im besten Falle Gekonnten und dem Wagnis. Die X-Filme können öde und langweilig sein, scheitern können sie nicht. Vielleicht ist Angela Schanelec mit "Marseille" gescheitert. Aber wie überlegen ist das Scheitern Angela Schanelecs dem Gelingen Wolfgang Beckers. ... Link
ortsnamen
knoerer
10:07h
Sollte man auch mal sammeln. Deutsche Ortsnamen, die sich auch auf Englisch prima anhören: Baldham (bei München), Pasewalk (in Mecklenburg). ... Link
behördenfreundlichkeit
knoerer
09:14h
Unglaublich beinahe, wie freundlich die Beamten im Bürgeramt sind. Sogar im Finanzamt. Hier in Kreuzberg. Wie viel freundlicher als einst im Friedrichshain oder gar Prenzlauer Berg. Welche Freundlichkeit in Scheißjobs. Auch die burschikosen Verkäuferinnen beim Penny, die sich aus Spaß ständig necken. Spaß bei der Arbeit im Penny. Dabei auf den Straßen viele Menschen mit Leichenbittermiene. Hier in Kreuzberg. ... Link
jüdischer friedhof
knoerer
09:09h
Dass ich zur Kirche ging, Sonntag für Sonntag. Auf dem Hinweg bummelnd, aber wir kamen nie zu spät. An Gärten vorbei, Garagen, dem jüdischen Friedhof, gegenüber von meinem Kindergarten. Mein Bruder hat einmal seine Brille über die Mauer des jüdischen Friedhofs geworfen, aus Wut. Mein Bruder war immer sehr jähzornig. Das Tor zum jüdischen Friedhof ist immer geschlossen. Ich bin über die Mauer geklettert, die nicht sehr hoch ist, und habe die Brille geholt. Sie war nicht kaputt. Die Mauer zum jüdischen Friedhof ist, das muss ich sagen, immer niedriger geworden. Unüberwindlich, als ich begann, in den Kindergarten zu gehen. Mit sieben oder acht, es war auch einer meiner möglichen Schulwege, an der Mauer des jüdischen Friedhofs vorbei, konnte ich dann darauf klettern, auf die Mauer aus einem etwas abgeschliffenen und bemoosten Sandstein, an manchen Stellen, und dann darüber. Das war dann, als mein Bruder seine Brille im Jähzorn über die Mauer des jüdischen Friedhofs warf. Ich hatte lange keine Ahnung, was ein jüdischer Friedhof ist. Verwilderte, schiefe Gräber, umgekippt teils. Wenn ich über die Mauer geklettert bin, habe ich mich selten weit hinein getraut. Er war nicht sehr groß, der jüdische Friedhof. Eigentlich wollte ich erzählen, wie ich jeden Sonntag zur Kirche ging. Aber früher schon wollte ich da nie hin. Nie hinein. Die Fenster waren sehr bunt. Ich las immer im Gesangbuch mit, in dessen Mitte der Verlauf eines Gottesdienstes mit Gebeten sich befindet. Das wissen nicht viele, die meisten schlagen das Buch nur auf, um die Lieder mitzusingen. Ich habe die Lieder nie mitgesungen. Ich las aber jedesmal mit, nur um irgend etwas zu lesen zu haben. Ich habe mich nie wieder so sehr gelangweilt wie in der Kirche. Außer im Biologieunterricht bei Herrn Brechtelsbauer, der hoffentlich tot ist, inzwischen. Und dann beim Beobachten der Maschine beim Schleifen der Teile für die Wasseruhren. Ferienjob. ... Link ... Nächste Seite
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live forever The loving God
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by knoerer (05.02.09, 07:39)
gottesprogramm "und der Zauber seiner
eleganten Sprache, die noch die vulgärsten Einzelheiten leiblicher Existenz mit...
by knoerer (28.01.09, 11:57)
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