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Mittwoch, 20. Juni 2007
frische wasser
knoerer
11:46h
Gestern hat mich ein Student befragt, für seine Magisterarbeit, zum Thema Filmkritik. Was ihre Aufgabe ist und ihre Funktion, ob ästhetische oder ideologiekritische Kategorien wichtiger sind, aber auch, ob Filme Kunst sind oder Unterhaltung, ob sie die gesellschaftliche Wirklichkeit widerspiegeln und so weiter. Wahrscheinlich bin ich ihm auf die Nerven gegangen, weil ich immer wieder gesagt habe: Das ist die falsche Alternative. Oder: Das kommt doch sehr darauf an, was Sie mit Kunst meinen. Oder: Ist Widerspiegeln da der richtige Begriff? Das habe ich dann jeweils weiter erläutert, wie ich das meine. Warum man diese Alternativen erst einmal auflösen muss, bevor man mit ihnen arbeiten kann, wenn überhaupt. Warum man über Begriffe erst einmal nachdenken muss, bevor man versuchen kann, mit ihnen etwas zu fassen zu bekommen und zu treffen. Das hat mich stutzig gemacht, ungeduldig und stutzig, all das Kompakte, das schon Vorgedachte, das da auf eine kompakte Antwort wartete, auf ein Ja oder Nein. Dabei wäre ein ja oder nein kaum mehr als ein Geräusch; ein Geräusch vielleicht, das den, der da eine Frage zu haben glaubt, glücklich macht, weil es eine Erwartung erfüllt, aber doch nur ein Geräusch, das der Welt nichts hinzufügt, das lautlos ins Raster des schon lange Gedachten sich fügt. Und das hat mich ratlos – nicht sprachlos - gemacht, der Glaube, dass man so hässliche, dicke, ungelenke Wörter nehmen kann und mit ihnen denken wollen. Als zöge man sich klobige Holzpantinen an die Füße zum Tanzen. Das ist aber kein Denken, weil man doch erst einmal klären muss, was das für Wörter sind und wie sich der Gegenstand, dem man sich nähert, ihnen fügt oder wie das ganz ungefügt ist, Unfug, sich ihm mit diesen Wörtern und Begriffen zu nähern. Und habe mich doch gefragt, ob man die Welt belästigen soll, die Welt, die doch ganz glücklich ist ohne solche Belästigung, mit diesem sehr grundsätzlichen Gefühl, dass dieses eingeforderte Sprechen und Schreiben da ansetzt, wo alles schon verloren ist. (Nicht wie eine Schlacht verloren; sondern wie eine Herkunft, eine Heimat verloren.) Und dass ich diesem Sprechen und Schreiben auch verfalle, auch sehenden Auges und dass das unvermeidlich ist, will man Gehöhr finden, und dass natürlich ein wirkliches Anfangen gar nicht möglich ist. Und dass trotzdem zurückgegangen werden muss zur Klärung. Obwohl Klärung nicht einmal Klarheit herstellt, weil die Wahrheit eher unklar ist als klar. Weil gerade die Gewalt, die das Denken den Dingen antut, das ist, was wir unter Klarheit uns leichtfertigerweise vorstellen. Und die Dinge, wenn sie Dinge sind, die wir Kunst nennen, sind gar nicht klar. Die Sprache, da wo sie Sprache ist und nicht Kommunikation, ist gar nicht verständlich. Das Denken, wo es den Dingen sich nähert, sich im Nähern sich und das Ding zu klären versucht, ähnelt sich dem Ineinander, das das Ding zum Ding macht, an, einem Ineinander, das aber kein Kompaktes ist, sondern eine Wirre aus Fäden, die in der Klärung vielleicht als Wirre sichtbar wird, aber nicht etwa unwirr. Und dass das, die Anerkenntnis einer Wirre, der man klärend sich nähert, ohne eine Klarheit herzustellen, dass genau das doch die Aufgabe von Kritik wäre vielmehr Ist. Aber als ob das so einfach wäre, als ob nicht hinter die Rede von der Klärung, der Wirrnis, hinter diese ganze Rede, auch die vom Gehen, nicht auch noch zurückzugehen wäre. Als ob nicht die anprobierten Metaphern wieder verworfen, die benutzten Wörter wieder verstoßen werden müssten. Und wie die Geduld für all das, was man vielleicht einmal Begriffsarbeit genannt hat, verschwunden scheint, wie eine Ungeduld um sich zu greifen scheint. Wie ich selber ungeduldig werde mit dem, was ich hier schreibe. Weil es mir vorkommt, als sei es eigentlich die älteste Erkenntnis der Welt, als wäre es fast peinlich, es noch einmal zu schreiben, die alte Leier. Neulich hat mir einer geschrieben, als Reaktion auf einen Artikel, von den "abgestandenen Wassern" der Kritischen Theorie, die er da wiederfinde, in dem Artikel. Aber ich fürchte, ich kenne die frischen Wasser nicht. Ich bin mit den frischen Wassern nicht gewaschen und weiß nicht, wo man mit ihnen wäscht. Und ob die Sachen davon sauber werden und weiß und klar? Ich weiß es wirklich nicht. Ich war nur ratlos gestern – nicht sprachlos -, und dachte mir nun, als ich mich an den Schreibtisch setzte, dass dies hier der Ort ist, womöglich der einzige, an dem ich das jetzt hinschreiben möchte, weil dies hier, das habe ich gestern auch gesagt, ein Ort ist, der einzige womöglich, an dem ich an mich selbst schreibe. Oder anders: hier imaginiere ich mir eine denkbar kluge und feine Leserschaft, eine geduldige Leserschaft, die nichts von mir erwartet, eine Leserschaft, der ich nichts erklären muss, das ich schon wüsste, eine Leserschaft, die jedem Wort gerecht zu werden versucht ohne Ungeduld, ein ideales Wesen also alles in allem, das zu sein oder werden ich wie jeder Leser nur träumen kann. Edit: Telefongespräch mit dem Interviewer, der mich bittet, ein paar Dinge in ein etwas faireres Licht zu rücken. Was ich gerne mache. Dass die Fragen, die er stellte, Provokationen waren, die Reaktionen hervorlocken sollten, und nicht seine eigenen Ansichten, leuchtet mir ein. Es handelt sich um eine qualitativ vorgehende Arbeit, d.h. es gibt zwar so etwas wie formatierte Fragen – der Vergleichbarkeit der Antworten wegen -, aber kein striktes Schema, in das dann auch noch die Antworten zu passen hätten. Es ist und bleibt freilich das Vorformatierte, das mich so ratlos gemacht hat. Ich glaube aber, dass das gerade der wissenschaftlichen Methode bzw. der Formatierung "Wissenschaft" geschuldet ist. Einer Formatierung, mit der ich meine Probleme habe – und um diese Probleme geht es im ursprünglichen Blogeintrag auch -; im Rahmen einer so formatierten Arbeit war, das meine ich jetzt völlig ernst, wenn auch als durchaus zweideutiges Kompliment, das Vorgehen meines Interviewers ganz und gar professionell. Meine Reaktion war, wie ich im Kommentar schon schrieb, nicht gegen ihn persönlich gerichtet (wir haben so gut wie kein persönliches Wort gesprochen), sondern gegen den Diskurs - der Wissenschaft, des verbreiteten Denkens über Film, Kritik und das Denken und Schreiben -, mit dem ich mich in seinen Fragen konfrontiert sah. Ich habe ihn im übrigen gebeten, das hier selbst zu kommentieren - da ihm aber insgesamt unwohl ist beim Gedanken, dass seine laufende Forschung hier so "öffentlich" gemacht wird, möchte er das lieber nicht tun. ... Link Montag, 18. Juni 2007
texturen
knoerer
13:50h
Ein Exponat, das fast keines war, in der Hannah-Höch-Ausstellung, ihr Adressbuch 1920 bis 1978, ein zerfleddertes Ding im Pappeinband, voller Einklebungen, Kommentare, Durchstreichungen und Umschreibungen. Nur eine Doppelseite liegt aufgeschlagen da, man ahnt die ganzen Leben nur, die hier auf Name, Adresse, durchgestrichene Adresse, neue Adresse, Lebensorte, Lebensjahre, Daten reduziert sind. Und das Adressbuch selbst, das sie achtundfünzig Jahre lang offenbar mitgeschleppt hat, das zum Konvolut wurde, Konvolut im Pappeinband, zerfleddert, das gesammelte Leben in Form seiner Beziehungen zu Menschen, die sie liebte und kannte oder mal traf und wieder vergaß, auf jeden Fall mitschleppte achtundfünfzig Jahre lang. Man sieht, in dem Kentridge-Film, den die "Schmerz"-Ausstellung zeigt, einen Mann im Krankenhaus, ein Arzt, dann viele Ärzte um ihn herum, Eingriffe in seinen Körper und sein Geist als träumender. Faszinierend an Kentridge, das konnte ich jetzt, gestern, erstmals benennen, die fortwährend verschwimmende Beweglichkeit der Linien, und zwar fast mehr im Detail als im Grundzug der Transformationen immerzu. Wie die Umrisse sich weigern, umrisshaft zu bleiben, wie sie das Weite oder jedenfalls die Veränderung suchen, nicht Halt machen, nie Halt machen, sondern immer schon auf dem Weg sind von einer vergangenen zu einer zukünftigen Form. Vielleicht weniger ein Vibrieren (wie man wohl denken könnte angesichts der Beschreibung), eher ein Rutschen, dessen Effekt für mich nichts Unheimliches hat. Eine Lust vielmehr des Rutschens, Gleitens, der Verzicht auf die Anstrengung, Halt zu machen, einen Zustand zu fokussieren. Andere Textur, in der "Schmerz"-Ausstellung: Valeska Grisebachs Arbeit "Narben", die Bilder zeigt von Narben und dazu Menschen erzählen lässt davon, wie sie diese sich zuzogen. Aus eigener Schuld oder Fremdheit, aus Wut oder Krankheit, im Gefängnis, im Streit. Wie sie damit leben, wie die Narben Teil ihrer selbst werden und sind. Das gesprochene Wort, der Narbenbericht, das gezeigte Bild, das Narbenbild, liegen auseinander und finden auch nicht zusammen, ohne dass dadurch eine Schizophrenie impliziert wäre. Vielmehr der Eindruck: Es gehört so. Es ist richtig so. Es scheint sogar fast, als gäbe es von der Filmemacherin kein Zutun. In der Berlinischen Galerie, unten in einem riesigen, hohen Raum eine monochrom magentafarbene Wand, die man fast nicht ansehen kann, nicht lange jedenfalls, der Künstler heißt Rockenschaub und er hat den Raum mit der Magentawand unterteilt in einen größeren Raum und einen kleineren, etwa so, wie früher die Sporthalle an meiner Schule in mehrere Einzelhallen durch schwere Vorhänge unterteilt wurde, wobei über die Tribüne der Ball dann doch nach nebenan fliegen konnte. Hier aber ein lichter, dünner, durchsichtiger Vorhang nur, der den Raum teilt, aber doch so, dass man, blickt man von der Magentawand auf den Vorhang, einen großen Augentrost empfindet; ein lindes Licht fürs Auge, eine sanfte Berührung statt des Knalls des Magenta auf die Netzhaut. Und Brice Marden, der die Rothko Chapel besuchte und sehr beeindruckt war. Der monochrome Wachsfarben auf die Leinwand aufträgt und als Farbflächen miteinander harmonieren und kontrastieren lässt nebeneinander. Oder sich auf eine Farbe beschränkt, in die wie in ein Rothko-Gemälde der Blick sich versenken darf, genießend. Keine Farbverläufe aber bei Marden, nur gelegentlich unten ein Rand, mit Farbe als Rest, nicht als Fülle, und doch prallt das Auge nicht ab, sondern gleitet wie die Hand über Seide über die Leinwand, als lohnte es sich, das ganze Bild kennenzulernen, obgleich es natürlich nichts zu entdecken gibt, obwohl alles ohne Überraschungen bleibt, versteht sich. Und die andere Werkgruppe, der Kalligraphie abgewonnen, sich schlängelnde Linien auf ebenfalls monochromatischem, aber weitaus weniger pastosem, oft fast aggressivfarbenem Hintergrund. Es kommt so ein Schein von Tiefe ins Bild, verwunschene Gärten aus Farben, von Schlangen bewohnt, die sich, wie es nur auf den ersten Blick scheint, nie mehr bewegen werden; kein Rutschen hier, kein Gleiten, und eben doch Bewegung, die für den Moment nur, scheint es, stillgestellt ist; denn nichts ist hier tot. ... Link Montag, 11. Juni 2007
syberberg wollschläger
knoerer
14:59h
Jetzt erst entdeckt: Syberbergs "Nachruf" auf Hans Wollschläger. ... Link Samstag, 5. Mai 2007
fremdschämen
knoerer
09:42h
Fremdgeschämt, bis ich's nicht mehr ausgehalten habe: Die Übertragung der Filmpreis-Verleihung gestern im ZDF. Kaninchenzüchter mit viel zu viel Geld und Sendezeit. (Und, im Ernst: Findet diesen Bully *wirklich* jemand komisch?) ... Link Donnerstag, 3. Mai 2007
london, hyde park, 1.5.2007, ca. 13.30 Uhr
knoerer
20:02h
Auf einem Baum hinter dem grün-grauen Zaun sitzen Tauben, bestimmt zwanzig. Eine ist weiß, die anderen sind blaugrau, wie Tauben meist sind. Drei Meter etwa rechts vom Baum ist hochkant ein fast schwarzer, schon verwitterter Findling auf einen liegenden, ebenso schwarzen und gleichfalls verwitterten Findling gestellt und verharrt, die Spitze sanft umfächelt von den dünnen Zweigen und kleinen Blättern eines anderen Baums. Des Stamm des Baums mit den Tauben verzweigt sich knapp überm Boden in drei Stämme, die sich weiter verzweigen, und weiter, nach außen und oben hin, mit kleinen Blättern, die halb hellgrün sind, halb dunkelgrün auf der Unterseite. Das ergibt ein Lichtspiel, wenn sie sich bewegen im Wind. Der Baum, den ein Windstoß nicht wild, aber auch nicht sehr sanft ins Wogen und Rauschen bringt, wirft einen ovalen Schatten auf den Boden. Die Gräser – Plural, denkt man, die Gräser, nicht das Gras – sind nicht hoch, sie sind mit Licht durchwirkt, das durch das Blattwerk zu Boden dringt. Vor dem Zaum, hinter dem der Baum und der Fels und der andere Baum und hinter dem Felsen, den Bäumen auch Sträucher sind, liegt ein Weg aus Asphalt. Die Zaun wirft, denn die Sonne steht hoch, nur in einem schmalen, nach rechts geneigten Streifen einen Schatten aus Rillen, dünnen gestauchten Abbildern der Stäbe, auf den Weg, auf dem Menschen vorüber gehen und in Zungen reden. Manchmal ein Jogger. Manchmal ein Fahrzeug, das für Ordnung und Sauberkeit sorgt im Park. Auf einer Bank rechts neben der Bank, auf der ich sitze, ein Mann mit Jeansjacke. Er hat zwei Tüten in der linken Hand und eine beige Kappe auf dem Kopf. Er spricht mit einem grauen Eichhörnchen im Schatten hinter dem Zaun: "Hababababa". Das Eichhörnchen nähert sich, der Mann geht zum Zaun und greift in die Tüte und wirft Nüsse, die er in der Tüte findet, in das schattige Gras – hier ist der Singular Gras angebracht – hinter dem Zaun auf dem Boden. Der linke Schuh, er ist braun und aus Leder, ruht auf dem Boden, der rechte ist auf die Fußspitze gestellt, das Bein ist angewinkelt. Dann kommt das Eichhörnchen zum Zaun. Der Mann, der nicht mehr spricht, reicht ihm eine Nuss, die es nimmt. Der Mann setzt sich zurück auf die Bank, die Tüte in der Hand und beobachtet, stumm, das Eichhörnchen, das nun, mit dem Rücken und dem buschigen Schwanz zu ihm – und zu mir – zurück ist im Schatten im Gras hinter dem Zaun. Dann wieder ein Jogger, das T-Shirt ist rot. ... Link Montag, 16. April 2007
konfuzius sagt
knoerer
12:49h
An der Straßenbahnhaltestelle vor dem Mahatma-Gandhi-Gymnasium, an der Allee der Kosmonauten gelegen, sind die Glasscheiben herausgeschlagen und haben sich, zu milchweißen Scherben zertrümmert, auf die Straße ergossen. Der Radweg aber ist frei davon. Wir sind, nach dem Frühstück im Milagro mit K., die eine gute Zeit in Florenz hatte in den letzten Wochen, mit den Rädern aufgebrochen zum Erholungspark Marzahn. Wir haben gelesen, dass es darin einen chinesischen Garten gibt und auf der Website sehe ich auch einen japanischen und einen balinesischen und einen koreanischen verzeichnet. Die Route von Kreuzberg dahin habe ich mir, Nebenstraßen bevorzugt und möglichst kein Kopfsteinpflaster, von der BBBike-Datenbank vorgeben lassen. Die Route ist kompliziert, wir haben sie ausgedruckt, ich halte den Zettel in der Hand und gebe, als menschliches Navigationssystem, rechtzeitig Bescheid, wenn wir abgeben müssen. Zweimal sind die Angaben ungenau und wir fahren in die Irre. Wir haben einen Stadtplan dabei, aber die Straßen, auf denen wir plötzlich nicht mehr weiterwissen, sind schon nicht mehr verzeichnet. Ein braungebrannter Ostberliner auf dem Fahrrad hilft uns weiter. Insgesamt ist die Route angenehm, wir lernen viele Nebenstraßen kenne, die uns bisher unbekannt waren. Wir kommen an unserer alten Wohnung im Friedrichshain vorbei und von da sind es noch fünfzehn Kilometer bis zum Ziel. Auf der Allee der Kosmonauten war ich vor ein paar Jahren, als ich einen Monat lang von A bis Z auf Berliner Straßen unterwegs war. Erstaunlich wenig hat sich verändert. Der mehrstöckige Turm des Mitsubishi-Autohauses ist noch da, ich frage mich, wie oft die Autos darin ausgetauscht werden. Jedes Jahr vermutlich. Auch das Billigkino Sojus existiert noch am Helene-Weigel-Platz, Dienstags kostet der Eintritt, wenn ich das im Vorüberfahren richtig gesehen habe, nur 99 Cent. Zuvor haben wir Halt gemacht mit den Rädern an einer Tankstelle und ein Wasser gekauft. Nach mehr als zwanzig Kilometern – hin und zurück ist es dann ein Marathon – sind wir am Erholungspark, zahlen zwei Euro Eintritt und setzen uns zwischen all den Menschen, von denen viele aussehen wie Deutsche auf Campingplätzen, auf eine Bank. Wir lesen die Sonntags-FAZ und sie ist wie immer sehr langweilig. Dann machen wir uns auf zum japanischen Garten. Der Andrang ist groß, wir klettern im Gänsemarsch über Stock und Stein. Zwischendurch begegnen wir einer netten Professorin aus Frankfurt (Oder), die uns versichert, dass ihr das hier eigentlich nicht gefällt. Der koreanische Garten ist ein Geschenk der Stadt Seoul und auf einem Schildchen vor Tontöpfen steht, dass man die Deckel nicht anheben soll, die Töpfe seien ohnehin leer. Im balinesischen Garten, der sich in einem Gewächshaus befindet, sind sehr viele hübsche Orchideen. Es ist noch viel wärmer als draußen, wo es auch schön warm ist. Im Erholungspark sind womöglich noch mehr Menschen jetzt, die aussehen wie Deutsche auf Campingplätzen. In den Gärten aber auch asiatisch aussehende Menschen und wir fragen uns, was sie von der ganzen Sache wohl halten. Wir fragen uns auch, was wir von der ganzen Sache wohl halten. Am größten ist der chinesische Garten, mit einem See und einem Konfuzius-Denkmal, auf dem steht: "Was du nicht willst, das man dir tu / das füg auch keinem andern zu." Das also sagt Konfuzius. Rote chinesische Häuschen stehen am See, am Horizont sieht man Plattenbauten. Auf Hochhäusern zur anderen Seite, nach Hellersdorf hin, die man vom japanischen Garten aus sieht, ist Kunst auf dem Dach. Ein riesiger schwarzer Balken mit schwarzen Menschenfiguren, die auf dem riesigen Balken zu balancieren scheinen. Hier im Park liegen Menschen in der Sonne im Gras, darunter auch dicke Männer mit nackten Oberkörpern. Auf den Wegen in der Sonne sehen viele Menschen ziemlich glücklich aus. Wie glückliche Deutsche auf Campingplätzen. Es gibt natürlich schönere Anblicke. Auf dem Rückweg machen wir Halt bei unserem einstigen Lieblingsinder im Friedrichshain. Man isst da noch immer sehr gut. ... Link Donnerstag, 12. April 2007
hingewiesen sei...
knoerer
08:28h
auf eine Veranstaltung im Berliner Arsenal, bei der am Samstag ab 17 Uhr Isabell Reicher, Kathrin Peters, Michael Baute, Christoph Hochhäusler und ich, sowie, als Moderatorin, Birgit Kohler über das Schreiben über Film diskutieren werden. Dies im Rahmen einer Reihe zur österreichischen Filmzeitschrift "Kolik" - zu sehen sein werden auch Filme wie - heute Abend - Apichatpong Weerasethakuls "Syndrome and a Century" oder, am Sonntag, David Lynchs sublim-alberner neuer Hasenfilm "Inland Empire". (mehr) ... Link ... Nächste Seite
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morgigen FAZ: Zum Artikel "Hans Imhoff - Meister über die...
by knoerer (17.02.09, 19:11)
live forever The loving God
who lavished such gifts on this faithful artist now takes...
by knoerer (05.02.09, 07:39)
gottesprogramm "und der Zauber seiner
eleganten Sprache, die noch die vulgärsten Einzelheiten leiblicher Existenz mit...
by knoerer (28.01.09, 11:57)
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