neue Schaufenster.

Neue Fotoserie: schrift/bild (öffentlicher raum)

Nachdem ich in den letzten zehn Tagen bald zehn Weblogger im richtigen Leben getroffen habe, bin ich schon fast dabei, meinen Glauben an die grundsätzliche Verkommenheit der Menschheit zu verlieren. (Aber es gibt ja noch Nachrichtensendungen.) So viele großherzige, großartige, liebenswerte und kluge Menschen auf einmal kommen einem ja sonst im Verlaufe von Jahren nicht unter. Das ist eine kollektive Liebeserklärung.

Andreas Kilb beschwert sich heute in seinem FAZ-Cannes-Bericht, dass Jean-Luc Godard in seinem neuen Film ein jüdisches Nazi-Opfer als Muselmann bezeichnet. Das sei ja wohl ein etwas frivoler Kommentar zum arabisch-israelischen Konflikt. Nun wurde aber in den KZs von den Gefangenen selbst ein Lagerinsasse, der sich aufgegeben hatte, tatsächlich als "Muselmann" bezeichnet. Muss Herr Kilb das wissen? Vielleicht nicht.

Aber ist es nicht ein Armutszeugnis, dass einer Redaktion das durchrutscht, die Giorgio Agambens Buch genau zu diesem Thema im letzten Herbst ganz ausführlich besprochen hat (hier die Perlentaucher-Notiz)? Einer Redaktion, die sich ja wohl für den Goldstandard des deutschen Qualitätsjournalismus hält?

(Und vielleicht tut es da schon fast nichts mehr zur Sache, dass Andreas Kilb ein übler Schmock und Kunstreligiöser ist.)

What else? We saw Godzilla on Friday night. A weird movie I guess to watch right after getting married, but, eh, they weren't showing the Umbrellas of Cherbourg.

Ganz herzlichen Glückwunsch nach Brooklyn.