American Splendor

Toby Radloff, der ein ums andere Mal "Niard" sagt und "Nerd" meint und sich. Die Abweichung im Laut, die Abweichung der Person. Er sitzt hinter dem Steuer und sagt er fährt die 80 Meilen in die Stadt mit dem Kino, in dem der Film "Revenge of the Niards" läuft. "And I am a Niard" wiederholt er, so traurig wie trotzig.

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Arminius

Arminius-Markthalle, Moabit. Am Eingang den ganzen Tag ein Quetschkommodenspieler mit dunkler Brille und Geldeinwurfzylinder, dem man aus schrägem Winkel nicht auf den Grund gehen kann. Elektroladen verkauft auch Fahrräder und Fahrradflickzeug. Fleischerei Ulrich hat eine Urkunde vom Blutwurst-Wettbewerb 2002. Vor der Neulandtheke gähnende Leere. Geschäftsaufgaben. Hoch der Raum, aber bedrückend. Die Riesen-Currywurst zum Schleuderpreis: einsfuffzich. Herum sitzen vorm billigsten Bier Männer und Frauen, die das Leben austrudeln lassen. Nicht einmal zu Alibigesprächen mit dem Verkaufs- und Bedienpersonal reicht's mehr.

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Fernsehen, Karneval

Mich erschöpft am Abend dem deutschen Fernsehen überlassen. Hape Kerkeling schreibt fast drei Stunden lang Deutsch-Diktate mit Yvonne Catterfeld, Hellmuth Karasek, Christian Wulff und anderen bedeutenden Insassen unserer geliebten Heimat. Das ist so unendlich öde und pointenlos, dass es zur Hauptsendezeit in eine Art postdramatisches Experimentaltheater umschlägt (sagen wir: "Rimini Protokolle", die bringen auch immer Laien auf die Bühne). Leben, Quiz, Kerkeling. Eine gewisse Faszination.

Dann gestern nur kurz mal rein bei "Verstehen Sie Spass?" und dem Unglauben Raum geschenkt, dass Frank Elstner da immer noch rumsitzt, in meinem Fernseher, und immer noch den Onkel gibt. Dann aber spaziert der Neffe rein, Frank Schirrmacher, legt seinen ganzen Charme in den Überbiss und schlägt sich, muss man sagen, nicht unsympathisch in der Sendungs-üblichen Situation. Ich hätte ihn gerne weniger gemocht, dachte ich.

Vielleicht war es auch der Caipirinha vom Nicaragua-Stand beim "Karneval der Kulturen" hier um die Ecke, wo schon kräftig, wenn auch eher freudlos vorgefeiert wurde, am Abend. Der "Cuba Libre" heißt hier übrigens "Nica Libre" und eine Städtepartnerschaft gibt es zwischen Friedrichshain-Kreuzberg und San Rafael in Nicaragua. Eine Abordnung des Bezirksamtes, zeigt das amtliche Mitteilungsblatt, war kürzlich da. Mir jeden Gedanken über die Verwendung von Steuergeldern verkniffen.

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neue fernsehserien (us)

“The Casino” is a reality show about a pair of 34-year-old Internet millionaires out to revive Las Vegas casino The Golden Nugget.

“Method & Red” is a sitcom about black people who move into an affluent gated community.

“The Simple Life 2” is a reality show following the cross-country journey of rich girls Paris Hilton and Nicole Ritchie.

“The Complex: Malibu” is a reality series about couples who compete for a grand prize by renovating condo units – one unit per couple. Whichever unit fetches the most at public auction decides the competition. According to the Fox press release, it’s based on Australia’s “most successful television series ever.”

“The Billionaire” is a reality series depicting young entrepreneurs vying for the favor of Virgin Group billionaire Richard Branson as they go on rich-guy adventures all over the world.

“The Partner” is a reality series about law school grads who compete at a series of mock trials to win a partnership with a prestigious law firm.

Auswahl. Längere Liste bei Aint-it-cool

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creative commons

Großer Artikel in Business 2.0 über Creative Commons, Lawrence Lessig etc. Sehr freundlich, sehr instruktiv, sehr, nun ja, business-orientiert. Lessig macht mit seinem neuen Buch, das ist diesem Artikel auch zu entnehmen, gleich Nägel mit Köpfen. Für eine begrenzte Zeit ist das in diesem Monat erschienene "Free Culture" auf der Amazon-Seite (!) auch gratis als Download erhältlich.

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trite

It may sound trite, and it's been said a thousand times, but it's the universality of the human condition and experience that makes art truly great and transcend whatever perimeters we may place on it.

Falscher Vorwurf. Gutes Blog. Kill Bill 1 sehr gut, Volume 2 nicht. Sachverhalte kompliziert.

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as meteors fall to earth

Bruno Dumont's forthcoming projects include Flandres, set during a future European war, and The End, an American police procedural which takes place as meteors fall to Earth."

Der Mann ist zutiefst faszinierend. "29 Palms" habe ich noch nicht gesehen, aber es gibt eine französische DVD. "L'Humanité" war eine erste Begegnung. Ratlosigkeit. In New York sah ich "La vie de Jésus", das Debüt - und der hat mich beinahe sprachlos gelassen. Ein Filmemacher, dessen Weltsicht ich überhaupt nicht teile: aber das macht nichts. Er weiß, was er tut - was nicht unbedingt eine bewusste Sache sein muss -, er weiß es in jedem Bild. Und nichts davon versteht sich aus der Konvention, der Grammatik, nichts von selbst. Es geht nicht um Verstöße dagegen, sondern um einen anderen Blick. Blick: falsche Metapher. Eigene Handschrift: falsche Metapher. Etwas, das nur dieser eine tut, obwohl er kein anderes Handwerkszeug hat als die anderen. Vielleicht ist es nicht einmal richtig gut ("L'Humanité" ist oft nicht sehr gut, was immer das heißt), keine Sache von "Genie", auch nicht von "Individualität" (oder jedenfalls müsste es ein aller subjektphilosophischen Unterstellungen entkleideter Individualitäts-Begriff sein). Es erschöpft sich aber in keiner These. Es steckt im Treffen der Wahl (der Einstellungen, der Darsteller) und auch noch in den Momenten, könnte man, leicht übertreibend, sagen, die keine Sache der Wahl scheinen. Sie sind mitgenommen von der Wahl als ungewählte Momente, ihren gewöhnlichen Weisen entfremdet. Vielleicht ist es das, was dem, was man sieht, die Gültigkeit gibt. Eine ganz lokale Gültigkeit, denn was daran auf Thesen zu bringen wäre, ist mir sehr fern. Aber es gibt das: Werke, die einem - o ja, eine Sache der Gewalt - die eigene Gültigkeit aufnötigen. Dumont, den ich nicht mag, bewundere ich dafür.

[hier ein Artikel, in dem auch das folgende zu lesen ist, über Dumonts Anfänge:

I had the camera go inside the chocolate machine, which brought me one of my first emotions through film. It was beautiful to see chocolate fall down and I managed to amplify this and create emotion. People were touched to see the candy, and after that I was always trying, always searching for the emotion. I was only shooting the machines, but I was looking for the emotion in the machines." For fifteen years he shot candy manufacturing films, the building of a highway, a real estate attorney's congress, and other seemingly banal projects. Dumont described how, looking back on this, everything he was filming, no matter how dull, became interesting, "I learnt how to make uninteresting things interesting. The way I work today is completely linked to those ten years of filming nothing."]

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