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Donnerstag, 3. März 2005
warnung
knoerer
09:28h
Ab heute im Kino: "Main Hoon Na", ein leider ganz schön mieser Bollywood-Film. Glauben Sie vor allem Dorothee Wenner in der taz kein Wort. Das ist, ganz anders als sie behauptet, dümmliche Hollywood-Nachäfferei - und zwar in der Shrek-Tradition, nur leider auf einem Niveau, das noch 10-Jährige unterfordert. Wogegen ich ja behaupten würde, dass der Versuch, sich dem Geschmack der NRIs (non resident Indians) in Großbritannien und USA anzunähern, sehr viel eher von den genuinen Amalgamierungsfähigkeiten der indischen Filmindustrie zeugt als diese geistlose Masala-Mixtur. (Dorothee Wenner ist vermutlich die größte Bollywood-Expertin in Deutschland, zuständig auch für die Einladungen ins Forum der Berlinale. Das hilft jetzt aber alles nichts. Tony Rayns ist auch die wichtigste Koryphäe im Westen zum asiatischen Film und hat neulich im Film comment einen so dämlichen wie ärgerlichen Artikel über Kim Ki-Duk geschrieben.) ... Link Dienstag, 1. März 2005
traumlos
knoerer
09:25h
Ich bin - glauben Sie mir - zufällig nachts erwacht und dachte, jetzt laufen doch die Oscars. Ich schaltete ein, sie liefen. Sean Penn verteidigt Jude Law, ich weiß nicht wogegen. Jamie Foxx dankt seiner Großmutter im Himmel, Clint Eastwood seiner Mutter im Publikum. Hillary Swank trägt vorne blau und hinten nicht. Chris Rock macht keinen schlechten Scherz und keinen guten. Charlie Kauffman zählt die Sekunden. Dann sind die Oscars vorbei. Ich schlafe nochmal eine Stunde, traumlos. ... Link Montag, 28. Februar 2005
feldzüge
knoerer
15:45h
Dabei ist es, wie auch Hirschbiegel dieser Tage begeistert feststellt, etwas ganz anderes, "Der Untergang" auf einer US-Riesenleinwand zu sehen, im Dolby-Surround-Sound und makelloser Projektionstechnik, als anderswo ("Russland war am schlimmsten"). Da lässt der Artilleriebeschuss tatsächlich die Sitze wackeln, bei Hitlers Tiraden schmerzen die Ohren, das Ausmaß der Zerstörung quält das Auge. Und selbst das leise Knacksen der Giftkapseln in den Mündern der betäubten Göbbels-Kinder gewinnt erst so seine wahre teuflische Dimension. [q] Ja, das hat mein Opa auch immer gesagt: Russland war am schlimmsten. Und so ein Kindermord wird erst durchs Knacksen schön. Sagt mal, habt Ihr sie noch alle, da drüben beim größten Magazin aller Zeiten? ... Link Dienstag, 22. Februar 2005
kottke wagt's
knoerer
20:41h
As with anyone starting a new business, I've tightened things up in order to give myself the best chance of success. I've moved to a (way) cheaper apartment in Brooklyn, cut way back on eating out (I'm learning how to cook properly instead...hey, if I can learn to cook, you can pony up a couple of bucks), will be using my cache of frequent flier miles when I need to travel, and am curtailing my spending in general. It feels a lot like right after I got out of college...without the ramen noodles.[q] Ein wichtiger Tag fürs Bloggen, I guess. Hut ab jedenfalls und die besten Wünsche (und auch a couple of bucks) von mir hier. [via FraFuchs-Furl] ... Link
meine worte
knoerer
16:47h
... Link Montag, 21. Februar 2005
Berlinale, letzter Film: Frederick Wiseman: Welfare (USA 1975)
knoerer
09:04h
Das fortwährende Murmeln im Hintergrund, das Murmeln der Institution. Darüber komponiert Frederick Wiseman Auftritte von Gesichtern und Stimmen, die im Film niemals als das sich darstellen, was sie für die Beteiligten der Institution "Welfare" halber sind: fallförmig. Wie Wiseman zugleich verhindert, dass das, was man im Ausschnitt sieht, zu falschen conditio-humana-Behauptungen sich addieren lässt, wie er jede Bewegung in diese Richtung entschlossen blockiert, das ist die noch bewundernswertere Stärke seiner Darstellung. Wiseman setzt voraus, dass die Gesichter und die Stimmen für sich sprechen und eine Geschichte haben, gerade in der Unvollständigkeit, in der sie verbleiben. Vorausgesetzt bleibt auch etwas wie der mythische Entwurf eines murmelnden Hintergrunds, den man Leben nennen kann oder Gesellschaft und aus dem die Kamera da, wo sie ist, etwas herausfiguriert, das mehr als nur einen zufälligen Bezug auf diesen Hintergrund hat. Das Individuum, das hier vor der Kamera erscheint, ist immer doppelter Sprecher. Es spricht für sich selbst und es repräsentiert, als einzelner, das, was man als nicht abzählbare, nicht erzählbare Vielzahl von Gesellschaft mitdenkt. Es ruft, im Sprechen für sich, diese Gesellschaft immer mit auf, es bringt das Murmeln der Vielen im Hintergrund nicht zum Verstummen. Es tritt aus dem Chor heraus, spricht, tritt zurück in den Chor, dessen Sprechen und Murmeln und Summen nicht abbricht. Das Chorische, das nicht anders kann denn als Allegorie des Sozialen in einem spezifischen Auftritt sich zu figurieren, ist bei Wiseman Sache der Komposition im Schnitt. Was die Kamera zeigt, wird sichtbar als Zusammenhang der Einzelnen und der Vielen erst in der auswählenden und Bild an Bild, Bild gegen Bild setzenden Zurichtung im Schnitt. Was man in "Welfare" sieht ist aus dem Leben gegriffen nur in dem Sinn, in dem das zwar immerzu anakolutisch aussetzende, aber noch und gerade darin unausgesetzte Sprechen in den Romanen des William Gaddis aus dem Leben gegriffen wäre. Das Prinzip des Chorischen ist von repräsentativer Exemplarität scharf zu scheiden. Die Gesichter und Stimmen, die die Kamera auf den Stühlen und Gängen der Institution "Welfare" in der 14. Straße Manhattans während eines Monats im Jahr 1974 findet, repräsentieren nicht exemplarisch. Der Bezug zur Gesellschaft, aus deren Murmeln sie für den Moment heraustreten, ist ein metonymischer, kein metaphorischer. Genau das ist das Großartige an Wisemans Komposition. Die Stimmen sprechen für die ihnen eingeräumte Dauer, für die Dauer, die sie im Sprechen über sich sich einräumen. Wiseman eröffnet diesen Raum, indem er seiner Exploration eine feste Grenze setzt. Und er verhindert jede Ablenkung, indem er auf allfällige Markierungen seines Zugriffs souverän verzichtet. ... Link Sonntag, 20. Februar 2005
preise
knoerer
09:29h
Actually, like Sofia Coppolla's LIT, Tsai didn't use a screenplay for CLOUDS. There is no screenplay. So how on Earth does he get an award for best screenplay, when others spend hours and hours and months and months preparing real screenplays? Something is rotten in, er, Berlin. [q] ... Link ... Nächste Seite
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morgigen FAZ: Zum Artikel "Hans Imhoff - Meister über die...
by knoerer (17.02.09, 19:11)
live forever The loving God
who lavished such gifts on this faithful artist now takes...
by knoerer (05.02.09, 07:39)
gottesprogramm "und der Zauber seiner
eleganten Sprache, die noch die vulgärsten Einzelheiten leiblicher Existenz mit...
by knoerer (28.01.09, 11:57)
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