Freitag, 8. Oktober 2004
jumpcut-historie

Einmal kam Elfriede Jelinek hier schon vor, mit vielen Zitaten aus einem schönen Text gegen die Kronenzeitung. Da wird doch glatt rücklinks drauf hingewiesen.

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Donnerstag, 7. Oktober 2004
der albatros

Über den Albatros wusste ich bisher nicht, dass er nicht fliegt, sondern rein nur gleitet. Ich hatte keine Ahnung, dass er bei diesem seinem Gleiten seine Flügel, die bis zu drei Meter dreißig umspannen können, an einem Versteifungselement einrasten lässt und sich so die Kraft und Aufmerksamkeit spart, die sie zu strecken sonst kostete. Mir war unbekannt, dass der Albatros eben deshalb im Flug, genauer gesagt: im Gleiten schläft, und zwar abwechselnd mit der einen, dann mit der anderen Hirnhälfte, und den Herzschlag verlangsamt. Neu war mir, dass der Albatros wohl sechzig Jahre alt werden kann, obwohl man es nicht genau weiß, da man ihn so lange ja noch nicht erforscht, dass er 95 Prozent seiner Lebenszeit in der Luft verbringt und dabei geschätzte sechs Millionen Kilometer zurücklegt. Ich hätte nicht gedacht, dass der weibliche Albatros nur alle paar Jahre ein Küken zur Welt bringt, dies aber, all der weltweiten Herumgleiterei wohl gerade zum Trotz, gemeinsam mit dem männlichen Albatros im Schnitt nur 22 Meter von der eigenen Geburtstätte entfernt bebrütet und aufzieht - eine mühsame Sache, da wiederum neunzig Prozent dieser Einzelküken das Kükenalter nicht überleben und die Kleinalbatroseltern sowieso von der Aufzucht erschöpft niedersinken oder davongleiten, noch bevor das Kind flügge ist. Es wundert mich dabei aber nicht mehr, dass die Balz Monate, in manchen Fällen Jahre dauern kann und Ehescheidung sehr selten ist. Sagen Sie jetzt aber selbst: Wussten Sie all das über den Albatros?

[Quelle: FAZ-Rezension des Buches "Ein Albatros namens Amelia. Aus dem leben eines Sturmvogels. Aus dem Amerikanischen von Sebastian Vogel (sic!). Marebuchverlag. Hamburg 2004]

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jelinek

Ha, naja, immerhin die Übersetzerin von Pynchon.

Edit: Nein, ist schon in Ordnung. Ich mag Jelinek. Eine ziemlich erstaunliche Website hat sie übrigens.

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furl

Habe gerade Furl entdeckt [via roxomatic], siehe auch in der rechten Spalte weiter unten. Das scheint mir ganz großartig - oder habe ich irgendwelche Risiken und Nebenwirkungen übersehen? Und wie krieg ich das Layout angepasst?

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bauchgefühl

Immer wieder ägerlich: Die vielleicht subtile, aber durch und durch gehende Intellektualitätsfeindlichkeit des Feuilletons der SZ, aber auch der FAZ. Das Ranschreiben an den imaginierten Studienrat (SZ) bzw. Studiendirektor (FAZ). Dem man auch mal Stephen King unterjubeln darf, wenn T.S. Eliot dabei erwähnt wird. Ich kam aber drauf, weil heute in der FAZ "Poor Theater" der Wooster Group als "Theater für Theaterwissenschaftler" abgetan wird. Eine Performance - ich habe sie vorgestern zum zweiten Mal gesehen -, die sich sehr wohl an den Kopf richtet, darin aber großartige Verheerungen anstellt. Absolut brillant, voraussetzungsreich, knallhart intellektuell. Am Bauchgefühl des Studiendirektors geht das vorbei - und dem Zwerchfell nähert es sich eben auf dem Weg über den Kopf. Aber all das geht über den Horizont der FAZ, die sich von oben herab ihre Offenbarungseide leistet. Und es sind die Gelegenheiten, bei denen man sieht, dass bei allen Unebenheiten und gelegentlichen Ausfällen die Feuilletons von FR und taz klüger sind, offener, weil sich's ohne Dünkel und Ressentiment und volle Brieftaschen halt doch besser denkt, schreibt, sieht.

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idiosynkrasien (begründbar)

Wie ich inzwischen ganz körperliches Unwohlsein empfinde, wenn ich auch nur einen einzigen dieser selbstverliebten, spinnenfingrigen Sätze von Martin Walser lese.

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Mittwoch, 6. Oktober 2004
zutiefst gestört

Der Historiker Joachim Fest sieht die 'Realitaetsblindheit' als zentrales Problem der Deutschen: "Ich wollte immer ein Buch schreiben zu der These, wonach die gesamte deutsche Politik des
20. Jahrhunderts an Realitaetsblindheit gescheitert ist", so Fest in der ZEIT. "Ein Land, das ueber den Ladenschluss bald 20 Jahre lang diskutiert und immer noch nichts wirklich entschieden hat, ist zutiefst gestoert".
[Eine ZEIT-Vorabmeldung.]

Neuer Blockbuster in Aussicht: "Das Scheitern". Frank Bsirske ist Adolf Hitler.

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last updated: 26.06.12, 16:35

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